Personen: Harold Bowe / Susan Danford / Frank Portman / Zeitungsjunge
Der Schauplatz ist London.
ERSTES BILD
Zeitungsjunge (tritt auf, geht durch die Zuschauerreihen, schreit mehrmals): Ende des Frauenmordprozesses. Mörderpoet in seiner Zelle erhängt aufgefunden. Ende des… (usw.)
Harry (tritt auf): Warte, mein Junge. (kauft ihm eine Zeitung ab)
Zeitungsjunge: Vielen Dank, Sir. (ab)
Harry (zum Publikum): Der Mörderpoet- Ich war sein Verleger, wissen Sie? Der arme Jack. Jack the Ripper der Zweite. So haben sie ihn außerdem genannt. Dabei hat er seinen Opfern nie den Bauch aufgeschlitzt. Er hat sie nicht einmal vergewaltigt. Er hat ihnen einfach nur mit seinem eisenbeschlagenen Spazierstock den Schädel zertrümmert. Nun, das ist nicht gerade schön, aber- Er war ein krankhafter Mörder, ja, und zwölf Leichen sind natürlich nicht zu entschuldigen, aber- Er schrieb wunderschöne Gedichte. Niemand kann das bestreiten, der sie gelesen hat und genug von Poesie versteht. Eigentlich sind es sehr optimistische Gedichte. Keine, die von Tod, Gefängnis und einer zerstörten Kindheit handeln. Jack, er hat das Leben geliebt. Und doch nahm er sich selbst das Leben.
ZWEITES BILD
Sue: Vielen Dank, dass ich es von Ihnen erfahren habe, Mr. Bowe.
Harry: Ich weiß, Sue. Es in der Zeitung lesen oder im Radio hören, das ist doch so unpersönlich. Und sicherlich doppelt so schockierend. Ich dachte mir, wenn ich-
Sue: Ich habe es bereits gewusst, Mr. Bowe.
Harry: Sagen Sie Harry zu mir, Sue. – Haben Sie heute doch schon die Nachrichten gehört?
Sue: Nein, Harry. Er hat mir einen Abschiedsbrief geschrieben. Lange bevor man ihn verhaftete.
Harry: Bevor man ihn- sagen Sie? Aber warum haben Sie das nicht gemeldet? Vielleicht wäre er noch am Leben.
Sue: Wenn Sie den Brief gelesen haben, werden Sie mich verstehen.
Harry: Werden Sie mir den Brief zu lesen geben?
Sue: Ja, Harry, aber zur richtigen Zeit. Sie sollen ihn sogar veröffentlichen. Das steht alles in dem Brief.
Harry: Sie wecken meine Neugier, Sue. Ich hoffe, Sie lassen mich nicht allzu lange warten.
DRITTES BILD
Frank: Oh, Mrs. Danford. Schön, dass ich Sie treffe. Ich wollte Ihnen meinen Dank aussprechen.
Sue: Guten Tag, Mr. Portman. – Wofür?
Frank: Na dafür, dass Sie den guten Harry gebeten haben, Jacks Abschiedsbrief als erstes unserer Zeitung zur Veröffentlichung anzubieten.
Sue: Ich dachte mir, Ihre Zeitung hat es am ehesten verdient. Sie war die einzige, die bereit war, Jacks Gedichte zu veröffentlichen, als man noch nicht wusste-
Frank: Und erst, als er der Mörderpoet genannt wurde, haben sich die anderen um seine Werke gerissen. Ist es nicht widerlich?
Sue: Die Presse von heute. Interessiert sich nur für Sensationen.
Frank: Sensationen, ja. – Wissen Sie schon die neueste Situation?
Sue: Sie meinen, Jacks Brief betreffend-?
Frank: Ein echter Knüller. In sämtlichen Zuchthäusern des Vereinigten Königreiches beginnen die Häftlinge, sich künstlerisch zu betätigen. Vor allem schreiben sie. Und nicht nur bei uns. In der ganzen Welt nimmt die Kreativität von Knastbrüdern zu. Russland, Deutschland, Österreich- Meistens Schwerverbrecher. In den Vereinigten Staaten soll sogar einer die Todesstrafe für sich selbst gefordert haben, nachdem er einen achthundertseitigen Roman beendet hatte und ein Verlag sich bereit erklärte, ihn zu veröffentlichen. Er sitzt wegen dreifachen Kindermordes.
Sue: Jack hat ihnen ein Beispiel gegeben.
Frank: Scheint so. Aber das ist noch nicht alles, Mrs. Danford. Man befürchtet eine weltweite Selbstmordwelle von inhaftierten Schwerverbrechern. Sämtliche Regierungen haben verstärkte Sicherheitskontrollen für solche Häftlinge gefordert. Außerdem gehen Gerüchte um, dass sich eine Bewegung formiert, die Schwerverbrecher öffentlich zum Selbstmord aufrufen will.
Sue: Wie denken Sie darüber, Mr. Portman? Hätten wir Jacks Brief nicht doch besser der Öffentlichkeit vorenthalten sollen?
Frank: Aber nein, Mrs.- Oder darf ich Sie Susan nennen? Ich heiße Frank. Dieser Brief wird unser Blatt berühmt machen, Susan, und wir werden diesen ganzen Sommer über keine Sure-Gurken-Zeit zu befürchten haben. Ihr Jack war ein Heiliger, ja ein Heiliger war er.
Sue: Er war weder mein Jack noch ein Heiliger. Er war Jack, ein bemerkenswerter Dichter und bedauerlicherweise ein krankhafter Serienmörder.
Frank: Ein Mörder war er, Susan, aber der Poet, der ist er immer noch.
Sue: Wie recht Sie haben, Frank. Der Dichter in ihm hat den Mörder überlebt. Das Beste an ihm hat er uns hinterlassen. Oh Jack.
VIERTES BILD
Frank: Nun, Harry, was ist das für eine Wahnsinns-Story, mit der du mich dermaßen auf die Folter spannst, dass ich mir vor Neugier fast in die Hosen mache?
Harry: Du übertreibst mal wieder schamlos, Frank. Aber was kann man von euch Zeitungsfritzen anderes erwarten? – In einem hast du allerdings recht. Die Story ist Wahnsinn.
Frank: Dann spuck sie endlich aus, Mann. Ich halts wirklich kaum noch aus.
Harry: Nun, du weißt ja, Jacks Brief und die Selbstmordserie inhaftierter Schwerverbrecher in der ganzen Welt.
Frank: Ich bin ernstlich enttäuscht, Harry. Das ist doch schon Alltag. Wir schreiben schon gar nicht mehr darüber.
Harry: Der internationale Büchermarkt wird überschwemmt von ihrem literarischen Nachlass-
Frank: Na und?
Harry: Nun stell dir mal vor, was mir vor einigen Tagen passiert ist. Platzt so ein Kerl in mein Büro und stellt sich als Sir Arthur Lobb vor. Sein Pseudonym, meint er. Bevor ich überhaupt den Mund aufmachen kann, legt er mir ein Bündel Manuskripte auf den Schreibtisch und sagt: Mein Lebenswerk. Ich versuche witzig zu sein und frage: Ist das alles?, und er bleibt todernst und nickt mit dem Kopf. Natürlich interessierte mich, wie der komische Vogel wirklich hieß und so weiter, aber er verließ kurz darauf schweigend das Büro. Am nächsten Tag erfuhr ich alles aus eurer Sonderausgabe.
Frank: Willst du damit sagen, dass- Unglaublich.
Harry: Ja, Frank. Dieser Sir Arthur Lobb ist kein anderer als der Gemüsehändler John R., der sich in seiner Wohnung erhängt hat.
Frank: Das ist wirklich ein Ding. Nun fangen schon schöpferisch tätige Gemüsehändler an sich umzubringen. Hoffentlich greift die Seuche nicht auf uns Journalisten über. Die schreiben immerhin auch. Wenn auch nur selten literarisch.
Harry: Keine Angst, Frank. Die Sensation liegt ganz woanders. Zwischen den Manuskripten fand ich einen Brief, unterzeichnet mit John Rufford, in dem er zugibt, zwei Mädchen von etwa zehn Jahren vergewaltigt und dann erdrosselt zu haben. Ich bin der Sache nachgegangen. Es existieren tatsächlich zwei Sexualmorddelikte an Mädchen diesen Alters, die nie aufgeklärt worden sind.
Frank: Ich halts nicht aus. Ich halts nicht aus. Das ist eine Story, die übertrifft sogar die Jack-Geschichte. Ich sehe die Schlagzeile schon vor mir. Lang gesuchter Lustmörder richtet sich selbst– Immer mehr Triebtäter sehen Ausweg in posthumer Selbstverwirklichung.
Harry: Übertreib nicht wieder, Frank, bitte. – Hier, ich habe dir einen Auszug aus einer seiner Schriften und den Brief mitgebracht. – Er schreibt göttlich. Ich werde seine gesammelten Werke ungekürzt herausgeben. Er war- Er ist ein Genie, Frank, ein wahrhaftiges Genie. Was die Kunst betrifft, meine ich natürlich.
FÜNFTES BILD
Harry: Ich verstehe dich gut, Sue. Auch für mich ist es nicht leicht.
Sue: Oh Harry, ich habe ihn geliebt, wirklich geliebt. Es klingt furchtbar, nicht?
Harry: Nein, Sue, du hast keinen Grund, dir Vorwürfe zu machen. Du hast nicht den Mörder Jack geliebt, sondern den Menschen. Auch ich habe den Menschen Jack geliebt. Wie einen Bruder habe ich ihn geliebt, den Menschen Jack. Und den Poeten.
Sue: Der Mörderpoet. – Du, Harry, istb es eigentlich wahr, was Frank in seiner Zeitung schreibt, das mit der jüngsten Selbstmordwelle?
Harry: Ja. Angefangen hat es mit diesem Gemüsehändler, Rufford. Nun haben sich andere ein Beispiel an ihm genommen. Und immer haben sie etwas eigenes hinterlassen.
Sue: Verstehst du das, Harry?
Harry: Ich kann es nachvollziehen. Schau, wenn du ein Mensch wärst, der nicht anders kann als morden, und du blickst auf dein Leben zurück, und alles was du im Leben erreicht haben wirst ist einige Leichen produziert zu haben, fragst du dich vielleicht, ob es nicht sinnvoller wäre, anstatt Leichen lieber ein interessantes Buch zu produzieren. Vorausgesetzt natürlich, du siehst einen Sinn darin, der Nachwelt deine Gedanken aufzuschreiben.
Sue: Aber muss man sich deswegen gleich umbringen?
Harry: Eine gute Frage. Darüber bin ich mir noch nicht so ganz im klaren. Ich weiß nicht, ob sie Selbstmord begehen, weil sie ihr Werk, ihr Leben für abgeschlossen halten oder ob sie keine Lust mehr haben zu morden. Vielleicht beides.
Sue: Und die im Gefängnis? Ist da nicht die Flucht aus der Unfreiheit das Motiv?
Harry: Unfreiheit ist ein Motiv. Nicht nur für die Häftlinge. Auch außerhalb der Gitter sind sie unfrei. Ist nicht der Trieb zu morden auch ein Zwang?
Sue: Wer weiß, ob sie selbst es als Zwang empfinden.
Harry: Auf jeden Fall hätte ich Jack nie zugetraut, dass er sich einmal das Leben nehmen würde. Er hat das Leben geliebt.
Sue: Vielleicht nahm er es sich, weil er es liebte. Schließlich hatte er schon so viel Leben zerstört.
Harry: Ich bin hin- und hergerissen. Ist Jack ein Held oder ein Feigling?
Sue: Warum Held, warum Feigling? Wenn du mich fragst, er war nur ehrlich gegenüber sich selbst. Ich beginne langsam, ihm zu verzeihen.
SECHSTES BILD
Frank: Die Sache wird immer interessanter. Wir sollten ein Sonderheft als Wochenendbeilage herausgeben. Große Überschrift: Die Mörderpoeten.
Sue: Ihr Pressemenschen habt immer nur eines im Sinn, die Geschichte bis zum Äußersten auszuschlachten. Wann lasst ihr den armen Jack endlich ruhen?
Frank: Aber Susan, es geht doch gar nicht mehr um Jack. Der Mörderpoet ist mittlerweile eine Sache für sich, ein von jedem Zusammenhang losgelöstes gesellschaftliches Phänomen. Man könnte fast sagen eine Alternative zum konventionellen Strafvollzug.
Sue: Ich bitte dich, Frank, was Jack getan hat kann man doch nicht als Patentrezept ansehen, nur weil ein paar Ganoven seinem Beispiel gefolgt sind.
Frank: Ein paar Ganoven, sagst du? Das sind Serienkiller, Schätzchen, und nicht nur ein paar, sondern eine ganze Armee, die sich da die Lebenskerze auspustet. Und ein Ende ist nicht abzusehen.
Sue: Ich kenne dich, Frank. Du übertreibst doch wieder maßlos. Gut, es ist wahr, seit Jacks Tod ist eine Welle von Selbstjustiz ausgebrochen, aber die Zahlen, die werden von der Presse hochgepeitscht. Ein Phänomen ist das noch lange nicht.
Frank: Ein Phänomen ist das vielleicht nicht, aber eine Alternative, das ist es.
SIEBTES BILD
Harry: Du kennst doch Frank. Er muss immer übertreiben. Aber ich gebe zu, er beginnt über die Grenzen hinauszugehen.
Sue: Er ruft Schwerverbrecher öffentlich zum Selbstmord auf.
Harry: Er missbraucht seine Zeitung.
Sue: Sie werden ihn feuern. Lange werden sie nicht zusehen.
Harry: Ich frage mich, was er sich auf Dauer davon erhofft. Nur wegen der Auflage macht er das nicht.
Sue: Er glaubt an diese Lösung. Er will sie zum göttlichen Prinzip erheben.
Harry: Sue, ich habe Angst um den alten Frank.
Sue: Du solltest mit ihm reden.
Harry: Wenn es nur etwas nützt. Frank ist ein Fanatiker. Wenn er sich eine Überzeugung zusammengebastelt hat, ist er nicht mehr so einfach davon wegzubringen. Aber ich werde es versuchen.
Sue: Danke, Harry. Es liegt mir viel daran. Ich will, dass Jack endlich zur Ruhe kommt.
Harry: Ich verstehe dich, Sue. Ich werde dafür sorgen.
ACHTES BILD
Harry: Und was hast du davon?
Frank: Meinen täglichen Artikel.
Harry: Die Frage ist, wie lange sie deine Artikel billigen werden. Es ist verbale Beihilfe zum Mord.
Frank: Zum Selbstmord, Harry, zum Selbstmord. Da ist ein Unterschied.
Harry: Aber was versprichst du dir von der Sache?
Frank: Das sagte ich bereits.
Harry: Deinen täglichen Artikel. Erzähl mir nichts, Frank, ich weiß, es steckt mehr dahinter.
Frank: Du glaubst mir nie, was? Harry, wäre es nicht wunderbar, wenn alle Mörder aus dieser Welt verschwänden, und nur ein Bündel beschriebenes Papier statt ihrer zurückbliebe? Harry, als Mensch und Verleger musst du doch ohne zu zögern zugeben: Das wäre das Paradies auf Erden.
Harry: Du bist unverbesserlich. Paradies auf Erden. Wenn ich das schon höre. Du schaffst das Paradies nicht, indem du ein paar arme Teufel dazu veranlasst, sich das Leben zu nehmen. Die Welt wird nicht wesentlich besser davon.
Frank: Wer verdient denn so dick an dem, was die Mörderpoeten für diese schlechte Welt niedergeschrieben haben?
Harry: Nun, Frank, ich gebe zu, Jacks Einfall, wenn man so sagen kann, hat durchaus etwas originelles an sich, und seine Werke, auch die seiner Gesinnungsgenossen, sind mir durchaus nicht abträglich, ja sie bringen mir etwas ein. Aber das was du machst, das geht entschieden zu weit.
Frank: Jeder nimmt es, wie es ihm nützlich erscheint.
Harry: Es gibt noch andere außer dir und mir, Sue zum Beispiel. Meinst du nicht, dass du ihr schuldig bist, diese Geschichte endlich aus eurer Zeitung zu verbannen, und so Jack seinen Seelenfrieden zu geben, wie sie es sich wünscht?
Frank: Für sie ist Jack tot, aber Jack lebt. Wir halten ihn am Leben, Harry, du mit seinen Gedichten, ich indem ich seine Philosophie verbreite.
Harry: Seine Philosophie? Alles was Jack getan hat ist eine persönliche Entscheidung zu treffen. Für sich selbst, verstehst du, nur für sich selbst. Er hat nicht mehr im Sinn gehabt, als sich selbst einen Sinn zu geben.
Frank: Aber die anderen, die so viele Menschen auf dem Gewissen haben, haben sie nicht auch das Recht, sich einen Sinn zu geben?
Harry: Du bist wahnsinnig, Frank, die Sache ist dir zu Kopf gestiegen. Wenn jemand sich auf diese Art und Weise Sinn zu geben versucht, soll er es von mir aus, aber hör auf den Prediger zu spielen. Denk an deine Arbeit und dich, mein Freund, und- und an Sue. Denk mal darüber nach.
Frank: Du irritierst mich, Harry. Aber schön,ich werde darüber nachdenken.
NEUNTES BILD
Sue: Ich gratuliere, Harry. Keine Artikel mehr über Mörderpoeten von Frank Portman.
Harry: Er hat sich sogar versetzen lassen. Er schreibt jetzt Theaterkritiken für seine Zeitung.
Sue: Was ist mit dir? Du scheinst so beunruhigt.
Harry: Es ging alles so glatt. Ich rede mit Frank, er denkt darüber nach, und plötzlich wirft er die ganze Geschichte hin und schreibt Theaterkritiken. Das ist nicht Frank, wie ich ihn kenne. Die Sache riecht ein wenig.
Sue: Er ist einfach vernünftig geworden. Das kommt eben auch mal bei Querköpfen vor, wie Frank einer ist.
Harry: Frank wird nicht einfach vernünftig. Ich bin mir sicher, dass irgendetwas dahintersteckt. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er eine Sache, die er mit so großem Fanatismus verfolgt, so mir nichts dir nichts zur Seite legt. – Weißt du, ich kenne Frank schon sehr lange, wir gingen sogar zusammen zur High School. Später wurde ich dann Verleger, er versuchte sich als Schriftsteller. Er schreibt miserabel. Artikel, Berichte, Kommentare, ja das kann er gut. Aber zur schönen Literatur taugt er nichts. Damals kam er ständig zu mir mit irgendwelchem unmöglichen Geschreibsel, und er kann mir wahrscheinlich bis heute nicht ganz verzeihen, dass ich stets ablehnte. Aber es war einfach nichts zu machen.
ZEHNTES BILD
Frank:
ICH HABE DARÜBER NACHGEDACHT
JETZT DENKE ICH AN MICH UND MEINE ARBEIT
HARRY HAT RECHT
WAS GEHEN MICH DIESE MÖRDER AN
DENKE AN DICH UND DEINE ARBEIT
DEINEN SINN MUSST DU SUCHEN
FRANK
WAS HEISST HIER SUCHEN
SCHREIBEN MUSST DU
DAS WEISST DU DOCH
FRANK
SCHREIBEN
ABER NICHT DIESE SINNLOSEN ARTIKEL
ACH
WÄR ICH NUR SELBER SO EIN MÖRDERPOET
ICH KÖNNTE MICH GUTEN GEWISSENS UMBRINGEN
UND MEINE WERKE–
UND WENN SIE NICHT VERÖFFENTLICHT WÜRDEN
WAS SOLLS
ICH WÜRDE ES JA NICHT ERFAHREN
ABER ICH BIN KEIN MÖRDER
ICH BIN DER BRAVE MR PORTMAN
DER KEINER FLIEGE WAS ZULEIDE TUT
UND WAS HABE ICH DAVON
DER BRAVE MR PORTMAN ZU SEIN
DAS HABE ICH DAVON
DASS MAN MICH UND MEINE BERUFUNG MIT FÜSSEN TRITT
MEINE WERKE VERACHTET
IHR MÖRDER
IHR GLÜCKLICHEN
SCHAUT HERAB AUF DEN VERLORENEN FRANK
DER IN DIESER WELT NOCH IRRT UND STUMPFSINNIG THEATER AUSEINANDERNIMMT
ICH HABE EINEN SINN
JA
ICH BIN DER SCHRIFTSTELLER FRANK PORTMAN
ABER WARUM WOLLT IHR MICH DENN NICHT
MUSS ICH ERST EIN DUTZEND MENSCHEN MORDEN UND MICH DANN SELBST ERHÄNGEN
BEVOR IHR MEINE WORTE LEST
GEBT MIR DOCH EINE CHANCE
VERDAMMTNOCHMAL
EINMAL EINE CHANCE
DAS ZU SAGEN
WAS ICH WIRKLICH MEINE
FRANK
OH FRANK
WAS TUST DU DA
DU FÄNGST SCHON AN
MIT DIR SELBST ZU REDEN
DU WIRST NOCH VERRÜCKT
FRANK
REISS DICH ZUSAMMEN
FRANK
SONST DREHST DU IRGENDWANN NOCH DURCH
JA FRANK
WENN DU SO WEITERMACHST
DREHST DU NOCH VOLLKOMMEN DURCH
VORSICHT
FRANK
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DAVON WIRST DU AUCH KEIN POET–