DER MAULHELD (Plautus)


Personen:

Mauerstürmer, ein Offizier

Brockenschnapper, dessen Parasit

Palästrio, Sklave des Mauerstürmer

Callicles, alter Mann

Skeledrus, Sklave des Mauerstürmer

Philokomasion, Geliebte des Pleusicles

Pleusicles, junger Mann

Akroteleution, Konkubine

Milphidippa, ihre Dienerin

Charinus, junger Mann

Demipho, alter Mann

Pamphila, seine Frau

Lysimachus, alter Mann

Dorippa, seine Frau

Pasicompsa, Hetäre

Syra, alte Sklavin

Cario, Koch

Lucrio, sein Träger

Ort der Handlung: Athen.

Die Szene zeigt die Vorderseite von vier Häusern. Vom Zuschauer aus gesehen von links nach rechts: das Haus des Mauerstürmer (H1), das Haus des Callicles (H2), das Haus des Demipho (H3) und das Haus des Lysimachus (H4). Zwischen H1 / H2 und H3 / H4 befindet sich etwas, das im Verlauf der Handlung zum Versteck von Palästrio und Milphidippa wird.

Szene 1 Mauerstürmer. Brockenschnapper.

Brockenschnapper gibt ein musikalisches Intro. Mauerstürmer tritt von H1 auf.

Mauerstürmer: Wo bleibt denn Brockenschnapper?

Brockenschnapper: Hier! Er steht zunächst dem tapfern, hochbeglückten, königlichen Mann.

Mars selber wäre nicht so keck, sich neben dir Kriegsmann zu nennen oder seinen Heldenmut dem deinen gleichzustellen.

Mauerstürmer: Meinst du den etwa, dem auf dem Winkelfeld das Leben ich geschenkt, wo Bombenkampf, Cluninstaridysarchides, Neptunus Enkel, Oberfeldherr war?

Brockenschnapper: Jawohl, ich weiß. Den mit der goldnen Rüstung meinst du doch, dem bloß dein Hauch das Heer in alle Lüfte blies, wie Wind die Blätter und vom Dach das Rohrgeflecht?

Mauerstürmer: Das ist noch gar nichts, wahrlich!

Brockenschnapper: Nichts, beim Herkules, verglichen mit noch andrem, für sich, was du nie getan. Wer je ein größeres Lügenmaul als dieses sah, so vollgepfropft mit Prahlerei wie dieser Kerl, dem geb ich mich mit Seel und Leib zum Sklaven hin, und kriegt ich für den Hunger auch nur Krautsalat.

Mauerstürmer: Wo bist du?

Brockenschnapper: Hier! – Und wie du dann in Indien dem Elefanten mit der Faust das Bein zerschlugst.

Mauerstürmer: Was, Bein?

Brockenschnapper: Nicht doch, ich wollte sagen Schulterblatt.

Mauerstürmer: Doch gab ich mir nicht viele Müh dabei.

Brockenschnapper: Beim Pollux, wärs dir Ernst gewesen, durch die Haut, durchs Eingeweide, durch den Rüssel hättest du dem Elefanten deinen Arm hindurchgebohrt.

Mauerstürmer: Nichts mehr davon!

Brockenschnapper: Weiß Gott, es lohnt der Mühe nicht, mir zu erzählen, der ich deine Taten weiß. Beiseite: Der Magen ists, der alle diese Qual erzeugt. Ich muss die Ohren füllen, dass die Zähne mir nicht klappern, allem Beifall geben, was er lügt.

Mauerstürmer: Was wollt ich doch nur sagen?

Brockenschnapper: Hm, ich weiß es schon. Beim Hercules! Ja so gings, grade so.

Mauerstürmer: Ja was?

Brockenschnapper: Nun ja, das was du meinst. — Warum dir sagen, was die ganze Welt ja weiß? Dass e i n e n Mauerstürmer nur die Erde trägt, an Heldenmut, Gestalt und Taten unbesiegt. Dich lieben alle Weiber, und mit vollem Recht. Du bist so schön! Erst gestern zupften welche mir am Mantel-

Mauerstürmer: Gestern? Und was sagten die zu dir?

Brockenschnapper: Die eine fragte. „Ist das Achilles? Sag es mir!“ – „Sein Bruder ists!“ antworte ich. Die andre nickt. „Beim Kastor!“, ruft sie, „Darum ist er auch so schön, sein Blick so edel; seine Locken, welche Pracht! Wie glücklich sind die, die in seinen Armen ruhn!“

Mauerstürmer: So sagten sie?

Brockenschnapper: Sogar beschworen beide mich, ich möchte, wie ein Heiligtum, dich heut zur Schau vorüberführen.

Mauerstürmer: Gar so schön sein, dass ist doch ein großes Unglück für den Mann!

Brockenschnapper: Man quält mich recht. Sie bitten, betteln allerwärts, beschwören mich, dich sehn zu dürfen. Aller Orten lässt man mich hinholen, so dass ich meinen Dienst bei dir darüber kaum wie sichs gehört, versehen kann.

Mauerstürmer: Nun, glaub ich, wird es Zeit sein, auf den Markt zu gehen-

Mauerstürmer geht ins Off ab.

Szene 2 Palästrio. Callicles. (Pleusicles.)

Palästrio tritt von H1 auf.

Palästrio: Der Offizier, der eben nach dem Markte ging, ist ein Großmaul, ohne alle Scham, ein Schweinehund, sein Tun und Treiben Meineid nur und Hurerei. Er prahlt, das Weibsvolk lauf ihm auf dem Fuße nach. Derweil verlacht ihn alles, wo er geht und steht. Drum sieht man auch die feilen Dirnen, die ihn mit den Lippen locken, ihren Mund schief ziehn vor Spaß. Noch ists nicht lange her, dass ich sein Sklave bin. Nachdem nun dieser in sein Haus mich eingeführt, fand ich da, vom Mauerstürmer mit Gewalt entführt, Philokomasion, die Liebste eines jungen Mannes namens Pleusicles, der nur zwei Häuser weiter wohnt.

In dem Moment ist Pleusicles, der von H2 aufgetreten ist, in H4 abgegangen.

Palästrio: Gleich nebenan, da wohnt ein muntrer alter Herr, der tut nun allen Vorschub dem verliebten Paar und sorgt für sie und steht ihm bei mit Rat und Tat. Auch ich ersann da drinnen Kniff und Pfiffe viel, das Stelldichein dem Pärchen zu ermöglichen. Denn in dem einzgen Zimmer, das der Offizier dem Mädchen eingeräumt und das kein andrer Fuß betreten darf als nur der ihre, hab ich durch die Wand ein Loch gebrochen, und durch dieses kann sie aus und ein gehn nach Gefallen, wie sie will. Der Alte weiß darum, er gab mir selbst den Rat.

Callicles tritt von H2 auf.

Palästrio: Mein lieber Callicles-

Callicles: Palästrio! Alles ist verraten!

Palästrio: Was ist denn verraten?

Callicles: Einer eurer Leute sah vom Dach herab durch unsern Hof, wie eben da Philokomasion und Pleusicles sich geküsst.

Palästrio: wer sahs?

Callicles: Ein Kamerad von dir.

Palästrio: Und welcher wars?

Callicles: Ich weiß es nicht. Er hat sich flugs davongemacht.

Palästrio: Dann bin ich sicher ganz verloren!

Callicles. Als er ging, rief ich ihn an: “He Kerl, was machst du auf dem Dach?“ Er läuft davon und gibt mir den Bescheid, er wolle einen Affen fangen.

Palästrio: Weh mir Ärmsten! Soll denn nun solch miserable Bestie mein Verderben sein? – Doch sag mir, ist Philokomasion noch hier?

Callicles: Als ich herausging, war sie da.

Palästrio: Horch, sage ihr, sie soll so schnell sie kann, hinübergehn, damit das Hausgesind daheim sie sieht, falls sie nicht haben will, dass alles was im Hause dient, ob ihrer Liebschaft an das Kreuz geliefert wird.

Callicles: Das ist bereits geschehn.

Palästrio: flüstert Callicles was ins Ohr.

Callicles: Dein Plan gefällt mir!

Palästrio: Nun, so geh hinein.

Callicles: Noch sonst etwas?

Palästrio: Dass du hineingehst!

Callicles: Nun, ich geh.

Callicles geht in H2 ab.

Palästrio: Auch ich will nun nach Hause gehen, und dass ich schnell ausfindig mache, welcher Kamerad es war, der nem Affen nachsprang, stell ich mich, als wüsst ich nichts.

Szene 3 Palästrio. Sceledrus.

Sceledrus tritt von H1 auf.

Sceledrus: Wars nicht im Schlaf, dass heut ich auf dem Dach gewandelt bin, so weiß ich wirklich ganz gewiss, dass ich ganz nahe hier Philokomasion, das Liebchen meines Herrn, sich einen andern Schatz aussuchen sah.

Palästrio: Der wars, der sie beim Küssen traf, wofern ich richtig ihn verstanden. – Wie geht’s, Sceledrus?

Sceledrus: Palästrio! Mir ist bang.

Palästrio: Warum denn bang?

Sceledrus: Weil heute noch, beim Hercules, das sämtliche Gesind im Haus den Unglückssprung ans Kreuz wird machen müssen.

Palästrio: Wieso?

Sceledrus: Dir ist vielleicht noch nicht bekannt, welch neue Untat bei uns vorgefallen ist.

Palästrio: Was für ne Untat?

Sceledrus: Eine Schandtat.

Palästrio: Nichts davon! Behalte sie für dich allein!

Sceledrus: Ich ruhe nicht, du musst sie wissen! Unserm Affen sprang ich heut hier auf des Nachbarn Dache nach-

Palästrio: Beim Pollux, nein!

Sceledrus: Durch reinen Zufall blickt ich in den Hof hinein zu unserm Nachbar, und da sah ich, wie Philokomasion sich mit einem jungen Mann – er war mir nicht bekannt – recht zärtlich unterhielt.

Palästrio: Ach nee!

Sceledrus: Ich habs wahrhaftig selbst gesehn.

Palästrio: Du selbst?

Sceledrus: Jawohl! Mit meinen beiden Augen hier!

Palästrio: O geh! du sprichst ganz fabelhaftes Zeug. Das hast du nicht gesehn! — Willst du der Götter Huld dir wahren, hüte dich, dies Märchen unbedachter Weise auszustreun! Zweifach ist dir der Untergang beschieden, lässt du nicht dein dummes Schwatzen.

Sceledrus: Warum denn zweifach?

Palästrio: Das eine Mal bist du verloren, wenn du Philokomasion grundlos beschuldigst. Ist es aber wahr, bist du gleichfalls verloren, weil man dir zur Hut sie gab.

Sceledrus: Wie mirs ergehn wird, weiß ich nicht. Ich weiß nur das, was ich gesehn.

Paläsrio: Du bleibst dabei, Unglücklicher?

Sceledrus: Was soll ich dir denn andres sagen, als was ich gesehn? Sie ist ja jetzt noch in des Nachbarn Haus.

Palästrio: Wie? was? Sie wäre nicht daheim?

Sceledrus: Geh nur hinein und schaue selbst. Mir brauchst du nicht zu glauben!

Palästrio: Ja, das will ich tun!

Palästrio geht in H1 ab.

Sceledrus: Ich wart indes und will zugleich aufpassen, bis die Färse von der Weide sich nach ihrem Stall zurückbegibt. Was tu ich nun? Der Hauptmann hat zu ihrem Hüter mich bestellt. Zeig ichs ihm an, bin ich verloren. Schweig ich, bin ich ebenfalls verloren, wenn es doch rauskommt. Während ich auf dem Dach bin, huscht sie aus dem Haus. Ha, welche Keckheit! Wenn der Hauptmann das erfährt, wirklich, ich glaub, er packte dieses ganze Haus und schlügs ans Kreuz. Beim Hercules, komme was da will, ich schweige lieber, als dass ich elend untergeh.

Palästrio tritt von H1 auf.

Palästrio: Daheim ist ja Philokomasion, die du gesehen willst haben, wie beim Nachbarn sie nen fremden Menschen küsste und in die Arme nahm.

Sceledrus: Von keinem Menschen lass ich mir abstreiten, dass sie dort im Hause steckt. Hier will ich ihr den Weg verstellen, dass sie sich nicht, ohne dass ichs merk, etwa herüber stiehlt.

Palästrio: Du sagst, dass dort im Hause deines Herrn Geliebte sei?

Sceledrus: Und noch dazu, dass einen fremden Menschen ich sie drinnen habe küssen sehn.

Palästrio: Du weißt ja doch, dass kein Verbindungsweg von dort herüber geht.

Sceledrus: Ich weiß!

Palästrio: Wie nun, wenn sie zu Hause ist und ich nun mache, dass du sie hinausgehn siehst, verdienst du dann nicht sehr viel Prügel?

Sceledrus: Allerdings!

Palästrio: So wache denn an jener Türe, dass sie sich nicht heimlich dort heraus und hier herüber stiehlt!

Sceledrus: Der Rat ist praktisch.

Palästrio: Auf dem Fuß gleich will ich sie dir vor die Nase stellen.

Palästrio geht in H1 ab.

Szene 4 Dorippa. Pamphila. (Syra. Sceledrus. Demipho.)

Dorippa und Syra treten von H4 auf. Pamphila tritt von H3 auf.

Pamphila: Dass ihr mit einem Kranz mir ja den Hausgott schmückt! Mann, fleh ihn an, dass diese unsre Wohnung uns Heil, Glück und Segen und Gedeihen bringt, und dass leise – ich dich in möglichst kurzer Zeit als Leiche seh. –Dorippa, sei gegrüßt, wie geht es dir?

Dorippa: Auch du, Pamphila, sei gegrüßt. Wie geht’s?

Pamphila. Gut, gut.

Dorippa: was macht dein Mann? Wie steht es mit ihm?

Pamphila: Besser als mir lieb ist.

Dorippa: Ei, das ist ja schön, dass er so wohl und munter ist.

Pamphila: Ich glaube gar, beim Hercules, du freust dich, wenn mirs übel geht.

Dorippa: Mein eignes Los wünsch ich auch allen meinen Freunden.

Pamphila: Und was macht denn d e i n Mann?

Dorippa: Unsterblich ist er, lebt und wird fortleben.

Pamphila: Wirklich, diese Nachricht freut mich sehr. Ich fleh zum Himmel, dass er dich noch überlebt.

Dorippa: Ja, wärst du seine Frau, dann stimmt ich auch mit ein.

Pamphila: Willst du, dann tauschen wir. Ich nehm den deinigen, und du den meinigen. Nicht ums Erbrechen käm ich bei dem Tausch zu kurz.

Dorippa: Du willst mich, glaub ich, unvermerkt ver-arschen.

Pamphila. Nein, beim Herkules, nein! Du merkst bald, was du dir eingebrockt.

Dorippa: Behalte, was du hast. Das Übel , das man kennt, ist das erträglichste.

Alle gehen ins Off ab. Kurz darauf tritt Demipho von H3 auf und geht ins Off ab.

Szene 5 Sceledrus. Palästro. Philokomasion.

Palästrio und Philokomasion treten von H1 auf.

Palästrio: Noch immer da, Sceledrus? Blicke doch zu mir! Was ist das für ein Frauenzimmer dort?

Sceledrus: Ha, bei den ewgen Göttern, unsers Herrn Geliebte ists!

Philokomasion: Wo ist der saubre Sklave, er mich ganz und gar Unschuldige so lügenhaft der Buhlerei anklagte?

Palästrio: Hier, der hat es mir gesagt.

Philokomasion: Der da? Wen, sagtest du Verruchter, habest du gesehn, der dort im nächstgelegnen Haus mir Küsse gab?

Palästrio: Ein unbekannter junger Mensch wars, sagte er mir.

Sceledrus: Beim Hercules! Ja, das sagte ich.

Philokomasion: Mich hast du gesehn?

Sceledrus: Und zwar mit diesen meinen eignen Augen.

Philokomasion: Die verlierst du bald, weil mehr sie sehen, als zu sehen ist.

Sceledrus: Beim Hercules, nein! Ich lass mich nicht verschüchtern, nicht gesehn zu haben, was ich wirklich sah. – Ich sah dich doch leibhaftig drinnen.

Palästrio: Beharrst du, Kerl, noch immer drauf, sie zu beschuldigen?

Philokomasion: Nimm das! — Ich dulde nicht, dass man mich ungestraft solch einer Schandtat falsch beschuldigt.

Philokomasion geht in H1 ab.

Sceledrus: Es ist mir gar nicht wohl bei dem, was ich da angestellt. Mein ganzer Rücken juckt mir schon! – Sicher ist sie jetzt zu Hause. Es ist gar kein Zweifel. Doch sie stecke, wo sie will, ich halte Wache vor der Türe!

Palästrio: Kamerad, es ist weiß Gott recht seltsam, wie der Wahn dich trieb, als ob du sie hättst küssen sehn.

Sceledrus: Du meinst somit, ich hätte sie nicht küssen sehn?

Palästrio: Beim Hercules! Ich meine, dass du zu Verstande kommen sollst! Wenn die Geschichte unserm Herrn berichtet wird, wirst du recht hübsch verledert.

Sceledrus: Nun erst merk ich es, dass mir bisher ein Nebel vor den Augen hing.

Palästrio: Beim Pollux! Mir war das schon lange klar, da doch fortwährend sie zu Hause war.

Sceledrus: Nun weiß ich nicht, was noch als Wahrheit gelten kann. Ich sah sie nicht und sah sie doch.

Palästrio: Mit deiner Dummheit hättest du wirklich uns bald zu Grunde gerichtet.

Palästrio geht in H1 ab.

Szene 6 Demipho. Lysimachus. (Sceledrus.)

Demipho tritt vom Off auf. Lysimachus tritt von H4 auf.

Demipho: Sei gegrüßt, Lysimachus!

Lysimachus: Ich grüße dich, Demipho! Wie geht’s dir? Was ist los? — Was ist denn?

Demipho: Wie alt komm‘ ich dir so vor?

Lysimachus: Reif für die Unterwelt, ein Greis, so ziemlich abgelebt.

Demipho: Ganz falsch siehst du das! Ein Knabe bin ich, gerade sieben Jahre alt!

Lysimachus: Bist du noch bei Verstand, dich einen Knaben zu nennen?

Demipho: Ich sage dir die Wahrheit.

Lysimachus: Jetzt begreif‘ ich, was du sagen willst: Wenn ein Greis nicht mehr denken kann, weil er den Verstand verloren hat, sagt man von ihm, er werde wieder zum Kind.

Demipho: Im Gegenteil! Zweimal so geistesstark als früher bin ich.

Lysimachus: Gut, das freut mich!

Demipho: Wenn du erst wüsstest: Auch mit meinen Augen seh‘ ich besser als je zuvor.

Lysimachus: Das ist gut!

Demipho: Aber – kann ich’s wagen, dir etwas im Vertrauen mitzuteilen?

Lysimachus: Sicher kannst du das.

Demipho: Erst heute morgen hat für mich die Schule angefangen und – die ersten Wörter hab‘ ich bereits gelernt.

Lysimachus: Und welche sind das?

Demipho: Ich und Liebe: Ich, ich liebe.

Lysimachus: Du? Du liebst –? Ein Greis, obendrein der größte Nichtsnutz?

Demipho: Ich liebe.

Lysimachus: Demipho, ich glaube, jetzt hältst du mich zum Narren.

Demipho: Ich liebe. — Und denk deswegen nicht schlechter von mir!

Lysimachus: Ich von dir? Das mögen die Götter verhüten!

Demipho: Tu’s auch wirklich nicht!

Lysimachus: Sicher nicht!

Demipho: Gewiss?

Lysimachus: Ah, du bringst mich um! Der Kerl ist vor Liebe ganz verrückt. Willst du sonst noch etwas?

Demipho: Ich liebe.

Lysimachus: Ich muss weiter, zum Hafen. Ich habe dort zu tun.

Demipho geht in H4 ab. Lysimachus geht ins Off ab. Aus H4 erscheint ein Objekt, was „sturmfreie Bude“ signalisiert.

Szene 7 Sceledrus. Palästrio. Philokomasion.

Philokomasion tritt erst von H1 auf, zieht sich aber wieder zurück, dann tritt sie von H2 auf, will sich schnell wieder zurückziehen, aber Sceledrus hat sie bereits gesehen.

Sceledrus: Palästrio! He, Palästrio!

Palästrio tritt von H1 auf.

Palästrio: He, Seceledrus! Was willst du denn?

Sceledrus: Ist dieses Weib, das eben jetzt dort aus dem Hause tritt, die Geliebte unseres Herrn, Philokomasion, oder nicht?

Palästrio: Beim Hercules! Mir scheint, sie ists. Doch wärs ein wunderbarer Streich, wie sie von unsrer Wohnung in das andre Haus hinüber kommen konnte – wenn sies wirklich ist.

Sceledrus: He, Philokomasion! Was hast du dort in jenem Haus zu holen? Was zu schaffen? Wie, du schweigst? Mit dir ja rede ich! Mit dir, du Schandweib, die du in der Nachbarschaft umherstreichst, rede ich.

Philokomasion: Mit wem?

Sceledrus: Mit dir, mit wem denn sonst?

Philokomasion: Wer bist du, Mensch? Was hab ich denn mit dir zu tun?

Sceledrus: Du fragst noch, wer ich sei, Philokomasion?

Philokomasion: Was für eine Frechheit ist das, dass du mich so ohne jeden Grund mit falschem Namen anredst.

Sceledrus: Na, wie heißt du denn?

Philokomasion: Glycere.

Sceledrus: Wider alles Recht legst du dir da, Philokomasion, einen falschen Namen zu. Das ziemt sich nicht. Und überdies vergehst du dich damit an meinem Herrn.

Philokomasion: Ich?

Sceledrus: Du, gewißlich!

Philokomasion: Ich, die gestern Abend von Ephesus hier nach Athen gekommen bin in Begleitung eines jungen Mannes von dorther, meines Bräutigams?

Sceledrus: So sage mir, was hast du hier denn in Athen zu suchen?

Philokomasion: Ich hörte, meine Zwillingsschwester wäre hier. Die kam ich zu besuchen.

Philokomasion geht in H2 ab.

Palästrio: O die Schelmin! – Ganz sicher ist die unsers Herrn Geliebte. Willst du schnell entschlossen etwas tun?

Sceledrus: Und was denn?

Palästrio: Hol geschwind den Säbel mir von drin!

Sceledrus: Was willst du mit- ?

Palästrio: Ich stürze mich geraden Wegs in jenes Haus, und wen ich drin mit Philokomasion kosen seh, den hau ich auf der Stelle nieder.

Sceledrus: Also glaubst dus selber, dass sies war?

Palästrio: Beim Pollux, sicher, ja! Wie doch das Weib sich zu verstellen wusste! Geh, hol mir den Säbel!

Sceledrus: Soll im Augenblick geschehn!

Sceledrus geht in H2 ab und tritt wenig später wieder von H2 auf.

Sceledrus: Kamerad, der Säbel ist ganz überflüssig-

Palästrio: Warum?

Sceledrus: Des Herrn Geliebte ist zu Haus.

Palästrio: Wie? Was?

Sceledrus: Sie liegt im Bett. Jedoch, dass sie die Zwillingsschwester von der unsern ist, das soll mir niemand streiten.

Palästrio: Und sie ist es, die du küssen sahst-

Sceledrus: Na klar, sie war es, wie du sagst! Wie nahe stand der Tod mir, wenn ich das dem Herrn berichtet hätte!

Palästrio: Bist du also klug, so schweig! Ich will zum Nachbar gehen. Kommt der Herr und fragt nach mir, so bin ich drüben. Hole mich!

Palästrio geht in H4 ab.

Sceledrus: Läuft der da weg und kümmert sich um seines Herrn Geschäfte grad so viel, als ständ er nicht im Dienst! Jetzt ist die Unsre ganz gewiss im Hause drin, denn eben traf ich sie daheim im Bett an. Nun will ich doch recht ernstlich auf die Lauer gehn!

Szene 8 Demipho. Charinus. (Sceledrus. Pleusicles. Palästrio)

Charinus und Demipho treten von H3 auf. Im Laufe des Dialogs treten Pleusicles und Palästrio von H4 auf. Pleusicles geht in H2 ab. Palästrio geht ins Off ab.

Charinus: Wie geht es, Vater?

Demipho: Gut, gut- Hm – ja, ging es dir immer gut auf deiner Reise?

Charinus: Immer – wenigstens, solang ich auf der Reise war. – In der Tat, seit meiner Ankunft hier im Hafen lastet mir irgend etwas irgendwie auf der Seele.

Demipho: Ja – die Seekrankheit! Die wird schuld daran sein. Aber das geht schnell vorüber. Übrigens – du hast da irgendeine Magd aus Rhodos mitgebracht für deine Mutter?

Charinus: Ja, das hab‘ ich.

Demipho: Und? Was hältst du von dem Mädchen?

Charinus: Nun, sie ist nicht hässlich.

Demipho: Ihr Charakter?

Charinus: Könnte nicht besser sein, glaub‘ ich.

Demipho: Nun, mir, als ich sie sah, schien es doch-

Charinus: Ah, du hast sie schon gesehen, Vater?

Demipho: Ja, aber das ist nichts für uns, sie gefällt mir ganz und gar nicht.

Charinus: Aber warum denn?

Demipho: Weil sie – weil sie so eine Art hat, die für unser Haus nicht passt. Wir brauchen eine Magd, die nichts als webt, Getreide mahlt, Holz spaltet, ihre Wollarbeit erledigt, unser Haus sauber hält, verprügelt wird, täglich das Essen für den ganzen Haushalt kocht: Von dem allem scheint die mir nicht viel zu verstehen.

Charinus: Richtig. Gerade deshalb hab‘ ich sie ja gekauft, um sie der Mutter als Geschenk zu geben. Sie soll ihr als Zofe dienen.

Demipho: Nein, gib sie ihr nicht! Und sag ihr auch nicht, dass du sie mitgebracht hast. Und dann, was ich noch sagen wollte: Sie könnte niemals als Begleiterin der Mutter gebührend und schicklich auf der Straße folgen. Ich würde das auch nicht gestatten.

Charinus: Aber warum nur?

Demipho: Es wär‘ doch ein Skandal, wenn sie – mit ihrem Aussehen – hinter unsrer Mutter herginge. Wenn sie durch die Straßen geht, betrachten sie doch alle, gaffen, nicken, pfeifen, foppen sie und sticheln, zwinkern mit den Augen, rufen ihr nach, belästigen sie gar. Vor unsrer Tür ertönen schmachtende Gesänge, aufgemalt mit Kohle werden Liebeslieder unsern Eingang verzieren. Schließlich, die Menschen sagen uns nur allzu gern Böses nach, wirft man uns noch vor, wir würden Kuppelei betreiben, ich und meine Frau. Was soll das nur?

Charinus: Beim Herkules, ja, irgendwie hast du recht. Ich muss dir zustimmen. Aber was wird nun mit dem Mädchen?

Demipho: Das kommt schon in Ordnung. Deiner Mutter kauf‘ ich eine Magd, eine handfeste und tüchtige, die aber hässlich ist, wie es sich für eine Ehefrau und Mutter schickt. Die mahlt, macht ihre Wollarbeit, kocht, kriegt ihre Prügel, bringt uns aber keine Schande über das Haus.

Charinus: Wie wär‘ es, wenn das Mädchen dem Mann zurückgegeben würde, von dem ich sie gekauft habe?

Demipho: Niemals, nein, auf keinen Fall!

Charinus: Er sagte mir, wenn sie uns nicht gefalle, nehm‘ er sie wieder zurück.

Demipho: Das muss nicht sein, nein. Ich will in keinen Streit verwickelt werden, will auch nicht, dass man sich über deine Zuverlässigkeit beschweren kann. Wenn etwas geschehen muss, will ich lieber den Schaden auf mich nehmen, als dass Schimpf und Weiberschande aus unserm Hause öffentlich bekannt wird. Auch glaub‘ ich, dass ich sie dir mit etlichem Gewinn verkaufen kann.

Charinus: Wenn du sie nur nicht billiger verkaufst, als ich sie kaufte.

Demipho: Gib dich zufrieden. Ein gewisser alter Herr gab mir bereits den Auftrag, sie für ihn zu kaufen, – ich meine, eine von ihrer Art.

Charinus: Auch mir gab ein gewisser junger Mann den Auftrag, eine ihrer Art, genauso wie das Mädchen ist, für ihn zu kaufen, Vater.

Demipho: Ich glaube, zwanzig Minen könnt‘ ich für sie bekommen.

Charinus: Wenn ich wollte, ich – mir würden siebenundzwanzig Minen für sie bezahlt.

Demipho: Ich aber –

Charinus: Ich doch, wie ich dir sage –

Demipho: Ah, du weißt ja gar nicht, was ich sagen will! Schweig jetzt!

Er blickt ins Publikum.

Demipho: Drei Minen kann ich noch dazutun, dass es dreißig werden.

Charinus: Wohin schaust du denn?

Demipho: Zu meinem Käufer.

Charinus: Wo in aller Welt ist der Mensch?

Demipho zeigt auf einen Zuschauer.

Demipho: Da seh‘ ich ihn, grad dort sitzt er! Noch fünf Minen soll ich dazutun, wie er mir soeben anzeigt.

Charinus: Die Götter mögen ihn dafür bestrafen, wer er auch sei, der geile Sack!

Demipho: Und eben nickt er mir zu, sechs Minen soll ich noch dazutun.

Charinus: Mir winkt meiner: sieben!

Demipho: Nie kann der mich heute überbieten.

Charinus: Schwere Minen bietet er mir!

Demipho: Vergebens bietet er. Ich will sie, und ich werde sie haben!

Charinus: Aber – meinem Käufer wurde sie zuerst versprochen.

Demipho: Ist mir egal!

Charinus: Er bietet fünfzig Minen!

Demipho: Nicht für hundert kriegt er sie! Hörst du jetzt endlich auf, gegen meinen dringenden und ernsten Wunsch zu bieten? Ein riesiger Gewinn ist dir sicher: denn so ist der Alte, der sie kaufen will; vor Liebe zu dem Mädchen hat er bereits den Verstand verloren. Was immer du forderst: du bekommst es.

Charinus: Aber der junge Mann, für den ich sie kaufe, stirbt vor Liebe zu dem Mädchen.

Demipho: Wenn du wüsstest: Viel heftiger noch liebt sie der Alte.

Charinus: Nein, einen Alten, der so verrückt vor Liebe ist wie der Jüngling, für den ich mich bemühe, den hat es nie gegeben, wird es nie geben.

Demipho: Und ich sage dir, sei endlich still. Ich bringe die Sache selbst in Ordnung.

Charinus: Hör doch!

Demipho: Was ist?

Charinus: Rechtskräftig und vor Zeugen hab‘ ich sie noch gar nicht übernommen.

Demipho: Jener wird sie übernehmen. Lass das jetzt!

Charinus: Nach dem Gesetz kannst du sie gar nicht verkaufen!

Demipho: Irgendetwas fällt mir schon ein.

Charinus: Und überhaupt gehört sie mir ja gar nicht allein. Sie ist gemeinsamer Besitz von mir und einem anderen. Wie kann ich wissen, welcher Meinung der ist? Will er sie verkaufen? Will er nicht?

Demipho: Er will. Das weiß ich sicher.

Charinus: Wie ich ihn kenne, will er nicht.

Demipho: Warum soll mich das etwas kümmern?

Charinus: Weil es ihm zusteht, über das, was ihm gehört zu verfügen.

Demipho: Was soll das? Höre-

Charinus: Wie ich doch sagte, sie gehört mir gemeinsam mit ihm. Er ist aber jetzt nicht hier am Ort.

Demipho: Du gibst die Antwort, bevor ich frage.

Charinus: Und du, du kaufst, bevor ich verkaufe, Vater. Wie ich dir sage: ich weiß nicht, ist er bereit sie wegzugeben oder nicht.

Demipho: Was? Wenn sie von dem gekauft wird, der dich beauftragt hat, dann ist er einverstanden? Wenn ich für meinen Auftraggeber sie kaufen will, dann nicht? Damit erreichst du nichts! Wahrhaftig, niemals soll ein anderer sie haben als der Mann, den ich will.

Demipho und Charinus gehen in H3 ab.

Szene 9 Sceledrus. Callicles.

Callicles tritt von H2 auf.

Callicles: Sceledrus, Erzhalunke, du, der den Gast mir hier vorm Haus beleidigt hat!

Sceledrus: Herr Nachbar, ich-

Callicles: Seien alle Götter und Göttinnen mir gnädig, wenn du nicht den lieben langen Tag, vom Morgen bis zum Abend, Rutenhiebe kriegst, du, der mir Rinnen und Ziegel auf dem Dach zerbrachst, als du dem Affen nachsprangst, deinem Ebenbild, und weil du meinem Gast von dort hast zugeschaut, wie er sein Liebchen küsst und mit dem Arm umschlang, sodann dich hast erfrecht, die Freundin deines Herrn der Unzucht, sie, die Keusche, zu bezichtigen und mit der größten Schlechtigkeit zuguterletzt mir meinen Gast vorm eigenen Haus beleidigt hast.

Sceledrus: Ich bin so in der Klemme, Callicles, dass ich nicht weiß, ist aufbegehren mehr am Platz, ists mehr am Platz, bei dir mich zu entschuldigen? Wenn die da drüben die nicht, nicht die unsre ist, so gleicht die Deine doch aufs Haar der Unsrigen, wenn sies nicht sogar selber ist.

Callicles: Geh in mein Haus, sieh nach!

Sceledrus geht in H2 ab und tritt kurz darauf von H2 wieder auf.

Callicles: Nun, wie steht es jetzt?

Sceledrus: Ich habs verdient, dass man mich straft!

Callicles: Nun, ist sies?

Sceledrus: Ja, sie ists und ists auch nicht.

Callicles: Du hast sie doch gesehen?

Sceledrus: Sie selbst und ihren Freund, den sie im Arme hielt und küsste.

Callicles: Ist es wirklich die?

Sceledrus: Ich weiß es nicht.

Callicles: Willst dus genau erfahren?

Sceledrus: Allerdings.

Callicles: So geh sogleich nach Haus, sieh, ob die Eure drinnen ist.

Sceledrus: Das lässt sich tun, dein Rat ist gut.

Sceledrus geht in H1 ab und tritt kurz darauf wieder von H1 auf.

Sceledrus: Philokomasion ist daheim! Ich bin im höchsten Grade strafenswert. – Verzeihe mir!

Callicles: Nun ja, es soll verziehen sein.

Sceledrus: Die Götter segnen dich dafür!

Callicles: Wahrhaftig, wenn die Götter dir gewogen sind, bezähmst du fortan deine Zunge, dass du selbst das, was du weißt, nicht weißt, und nicht siehst, was du sahst.

Sceledrus: Dein Rat ist gut. Gewiss, ich will ihm folgen.

Callicles: Entferne dich!

Sceledrus: Verlangst du sonst noch etwas von mir?

Callicles: Ja, dass du in diesem Stück nicht noch einmal vorkommst. Du hast uns andere Figuren und auch das Publikum genug genervt!

Callicles geht in H2 ab. Sceledrus geht in H1 ab.

Szene 10 Charinus. Pleusicles.

Charinus tritt von H3 auf. Pleusicles tritt von H2 auf.

Pleusicles: Charinus, warte, warte doch!

Charinus: Wer ruft mich zurück?

Pleusicles: Pleusicles, dein Gefährte, dein Freund, dein nächster Nachbar noch dazu.

Charinus: Pleusicles, weißt du, was ich Schlimmes ertragen muss?

Pleusicles: Ich weiß alles, ich kenne die ganze Sache.

Charinus: Was weißt du denn?

Pleusicles: Dein Vater will die Geliebte verkaufen –

Charinus: Die Geliebte? Woher weißt du, dass das Mädchen meine Geliebte ist?

Pleusicles: Du hast mir doch alles gestern selber erzählt!

Charinus: Ich hab‘ es dir erzählt? Und es schon vergessen?

Pleusicles: Das ist wirklich kein Wunder.

Charinus: Antworte mir: Womit soll ich mich töten, dass ich mich am sichersten umbringe?

Pleusicles: Hüte dich, so etwas zu sagen.

Charinus: Was willst du, was soll ich denn sagen? — Hole sie heraus, mit Geld.

Pleusicles: Ich soll sie für ebensoviel kaufen, wie er selbst vorhin geboten hat?

Charinus: Gib ihm lieber tausend Silbermünzen mehr, als er fordert.

Pleusicles: Schluss damit! Was soll das alles? Woher soll das Geld kommen?

Sie gehen ins Off ab.

Szene 11 Callicles. Palästrio. Akroteleution. Milphidippa.

Callicles tritt von H2 auf. Palästrio, Akroteleution und Milphidippa treten vom Off auf.

Akroteleution: Nicht wahr, es handelt sich darum, den Hauptmann, deinen Herrn zu prellen?

Palästrio: Genau!

Akroteleution: Der Plan ist fein und klug und lustig angelegt.

Palästrio: Du sollst dich nämlich stellen, als wärst du dessen Frau.

Akroteleution: Ganz recht!

Palästrio. Und tun, als ob du in den Offizier verliebt wärst.

Akroteleution: Gut!

Palästrio: Und ich und deine Magd dabei die Unterhändler machten. – Du kennst ihn doch, den Hauptmann, meinen Herrn?

Akroteleution: Ha, ja! Du fragst mich noch? Wie sollt ich den nicht kennen, ihn, den alt und jung verabscheut, den Maulheld mit den Locken, den parfümierten Hurenkerl!

Palästrio: Kennt er auch dich?

Akroteleution: Er sah mich nie. Wie sollt er wissen, wer ich bin?

Palästrio: Du sprichst mir sehr erfreulich. Umso besser lässt sichs operieren.

Akroteleution: Mache nur, dass du den Kerl mir herschaffst, alles andre lass nur meine Sorge sein. Wenn dem ich nicht in schönster Art ne Nase dreh, so wälze alle Schuld auf mich.

Palästrio: So führe sie ins Haus, Callicles. Den Maulheld find ich auf dem Markt und bring ihm diesen Ring und mach ihn glauben, dass ihn deine Frau mir gab, die ganz in ihn verschossen sei. Sobald wir dann vom Markt zurück sind, schickst du sofort dies Mädchen, als sei sie heimlich abgesandt an mich.

Callicles: Geschieht! Sei unbesorgt.

Palästrio geht ins Off ab. Die anderen gehen in H2 ab.

***** P A U S E *****

Szene 12 Lysimachus. Pasicompsa. Demipho.

Lysimachus und Pasicompsa treten vom Off auf.

Lysimachus: Freundschaftlich hab‘ ich mich dem Freund erwiesen, habe meinem Nachbarn die Ware eingekauft, die er wünschte. Du bist mein, folge mir. Weine nicht: Dumm ist das von dir; so verdirbst du deine schönen Augen. Hast du doch mehr Grund zum Lachen als zum Klagen.

Pasicompsa: Bitte, sag mir, mein alter Herr –

Lysimachus: Frage, was du willst!

Pasicompsa: Warum hast du mich gekauft?

Lysimachus: Ich dich? Damit du tust, was dir befohlen wird – dasselbe, was auch ich tun will, wenn du’s von mir verlangst.

Pasicompsa: Ich will sicher alles tun, was du, wie ich vermute, von mir willst – so gut ich es vermag und verstehe.

Lysimachus: Mühsames werd‘ ich von dir auf keinen Fall verlangen.

Pasicompsa: Vom Lasten tragen, Tiere hüten auf dem Land versteh ich freilich nichts, alter Herr, auch Kinder großziehen kann ich nicht.

Lysimachus: Sag mir, wie du heißt.

Pasicompsa: Ich heiße Pasicompsa.

Lysimachus: Nun, Pasicompsa, ich überlasse dir ein Schaf als Eigentum; schon etwas alt, so sechzig Jahre.

Pasicompsa: Was? So alt, mein Herr?

Lysimachus: Wenn du dich gehörig um es kümmerst und es recht pflegst, ist es ganz gut und lässt sich von dir ganz artig – scheren.

Pasicompsa: Dich zu ehren, Herr, wird mir willkommen sein, was du mir gibst.

Lysimachus: Doch, Mädchen, dass du dich nicht täuschst: Nicht ich bin es, dem du gehörst; das darfst du nicht glauben.

Pasicompsa: Dann sag mir bitte: Wem gehör‘ ich denn?

Lysimachus: Du wurdest eigentlich von deinem Herrn gekauft, der dich bereits besaß. Ich habe dich nur gekauft, weil er mich darum gebeten hat.

Pasicompsa: Ich lebe wieder auf, wenn er mir seine Treue doch bewahrt hat.

Lysimachus: Sei guten Muts. Der Mann lässt dich sicher bald frei. Obwohl er dich heute zum ersten Mal sah, ist er schon zum Sterben in dich verliebt.

Pasicompsa: Was sagst du? Es ist doch schon zwei Jahre her, seit er die Sache mit mir anfing. Jetzt darf ich’s dir ja sagen, da ich weiß, dass du sein Freund bist.

Lysimachus: Wie? Zwei Jahre schon betreibt er die Sache da mit dir?

Pasicompsa: Gewiss. Und gegenseitig haben wir uns geschworen – ich ihm wie er mir – dass keiner von uns beiden sich durch Treubruch das Haupt besudeln und mit andern schlafen soll: Ich mit keinem Mann und er mit keiner Frau; nur er mit mir und ich mit ihm.

Lysimachus: Was? Nicht einmal mit seiner Frau – darf er schlafen?

Pasicompsa: Was redest du von einer Ehefrau? Die hat er nicht. Und er wird sie auch nicht haben!

Lysimachus: Der Kerl hat falsch geschworen.

Pasicompsa: Keinen Jüngling lieb‘ ich mehr als ihn!

Lysimachus: O ja, er ist sicher noch ein Knabe, du Törin! Lang ist’s ja noch nicht her, seit ihm die Zähne ausgefallen sind.

Pasicompsa: Die Zähne? Was?

Lysimachus: Nun, das hat nichts zu sagen. Komm jetzt mit! Für den einen Tag nur hat er mich gebeten, dich in mein Haus zu nehmen, weil die Frau gerade auf dem Landgut ist.

Pasicompsa geht in H4 ab. Demipho tritt von H3 auf.

Demipho: Das Mädchen – ist es hier im Haus?

Lysimachus: Was gedenkst du nun zu tun?

Demipho: Wie wär‘ es, wenn ich sie besuchen würde?

Lysimachus: Warum hast du’s so eilig?

Demipho: Was soll ich denn tun?

Lysimachus: Tu, was wirklich nötig ist; bedenke das genau!

Demipho: Was hab‘ ich noch zu bedenken? Hier ist nur eines zu tun: Dass ich zu ihr hineingeh‘.

Lysimachus: Tatsächlich? Du kastrierter Hammel! Du willst bei ihr hineingehen?

Demipho: Was sonst?

Lysimachus: Dringender ist es, das zu tun, was mir jetzt das richtige für dich scheint. Wenn du bei ihr bist, willst du das Mädchen doch umarmen, mit ihr Mund an Mund plaudern, sie dabei küssen.

Demipho: Du kannst ja in meiner Seele lesen: So genau weißt du, was ich grad im Begriff bin zu tun.

Lysimachus: Um das Verkehrte zu machen.

Demipho: Soll man denn nicht küssen, was man liebt?

Lysimachus: Umso weniger, je mehr man liebt. Du alter Kerl, mit leerem Magen, mit schlechtem Atem, stinkend wie ein Bock, willst du das Mädchen küssen? Willst du sie zum Erbrechen bringen, wenn du ihr nahst? Jetzt weiß ich wirklich, dass du liebst, nachdem du sagst, was du im Sinn hast.

Demipho: Was also, wenn ich folgendes machen würde? Wir beschaffen uns schnell einen Koch, der uns ein Essen zubereitet, hier, bei dir im Haus. Das kann dann von jetzt an dauern bis zum Abend.

Lysimachus: So sollst du es halten, das denk‘ ich auch. Jetzt redest du vernünftig, wie ein rechter Liebender.

Demipho: Was stehen wir hier herum? Warum nicht sofort gehen, Fisch und Fleisch besorgen, es uns so richtig wohl sein lassen?

Lysimachus: Gewiss will ich dir folgen. Aber wenn du klug bist, beschaffst du dir für das Mädchen eine Unterkunft. Über diesen Tag hinaus darf sie auf keinen Fall in meinem Haus sein. Sonst könnte meine Frau, wenn sie morgen vom Landgut zurückkommt, das Mädchen hier im Haus finden.

Demipho: Wird besorgt, komm mit!

Lysimachus und Demipho gehen ins Off ab.

Szene 13 Mauerstürmer. Palästrio. Milphidippa.

Milphidippa tritt von H2 auf und geht ins Versteck ab. Mauerstürmer und Palästrio treten vom Off auf.

Mauerstürmer: Was ist das? Wo kommt es her?

Palästrio: Von einem ganz charmanten Weib, von einem Vollweib, das dich liebt und Sehnsucht trägt nach deinen Ausbundreizen. Ihre Dienerin gab diesen Ring mir eben, um in deine Hand ihn abzuliefern.

Mauerstürmer: Ist sie Ehefrau oder Witwe?

Palästrio: Beides, Ehefrau und Witwe.

Mauerstürmer: Wie kann eine denn Ehefrau zugleich und Witwe sein?

Palästrio: Drum, weil sie jung mit einem Greis vermählet ist.

Mauerstürmer: Recht so!

Palästrio: Sie ist dazu auch fein und hübsch geformt.

Mauerstürmer. Du, lüge mich nicht an!

Palästrio: Nur sie allein ist wert, mit deiner Schönheit sich zu messen.

Mauerstürmer: Hercules! Da muss sie freilich schön sein! Doch wer ist sie? Sprich!

Palästrio: Des alten Callicles, unseres Nachbarn, Frau. Sie liebt dich unsterblich, will von ihrem Alten weg. Sie kann ihn nicht ausstehen. Darum hieß sie mich dich bitten und beschwören, dass du dich ihr doch zu eigen schenken wolltest.

Mauerstürmer: Nun, beim Hercules, ich bin dabei, wenn sie es wünscht!

Palästrio: Sie wünschts, und wie!

Mauerstürmer: Was mach ich aber nun mit meinem Mensch zu Haus?

Palästrio: Die heißt du kurz und gut fortgehn, wohin sie mag.

Mauerstürmer: Dein Rat ist gut. Allein, dass nur die Eine nicht entschlüpft und mittlerweile mir die andere das Wort bricht- Sieh dich vor!

Palästrio: O du Bedenklicher! Sie liebt dich ja wie ihre eignen Augen.

Mauerstürmer. Mich liebt Venus selbst.

Milphidippa tritt aus dem Versteck.

Palästrio: Pst! Still, da kommt die Unterhändlerin. Die mir den Ring gebracht, den ich dir übergab.

Mauerstürmer: Beim Pollux, auch ein niedlich Kind!

Palästrio: Ein Affenkopf, ein Wauwau gegen jene.

Milphidippa: Gegrüßt sei, Schönster!

Mauerstürmer: Wer hat meinen Namen ihr verraten? – Seien die Götter deinen Wünschen hold.

Milphidippa: O welches Glück, bei dir zu sein ein Leben lang!

Mauerstürmer: Das ist zuviel verlangt!

Milphidippa: Ich rede nicht von mir. Von ihr, die dich zum Sterben liebt, von meiner Herrin.

Mauerstürmer: Die gleichen Wünsche hegten viele andre noch und blieben unerhört.

Milphidippa: Wirklich, mich wunderts nicht, dass du, ein Mann von solcher Schönheit, seltnem Wert, erhabner Bildung, Heldenruhme, mit dir selbst so kostbar tust. Wo wär auch einer würdiger, ein Mensch zu sein?

Palästrio beiseite: Der hat ja gar nichts Menschliches an sich. Ein Geier sieht mehr einem Menschen gleich. – Sieh doch die Memme, wie sie in die Brust sich wirft. – Willst du ihr nicht Bescheid erteilen? Es ist die Magd von jener Frau, von der ich dir unlängst-

Mauerstürmer: Von welcher aus dem Haufen? Laufen doch so viel mir in den Weg, dass ich sie nicht behalten kann.

Milphidippa: Von der, die selbst die Finger sich geplündert hat, die deinigen zu schmücken. Siehe, diesen Ring hab ich von ihr, die nach dir schmachtet, dem gebracht, der dir ihn nachher-

Mauerstürmer: Und was ist nun dein Begehr? Sprich, Mädchen!

Milphidippa: Dass du die nicht wollst verschmähn, die so nach dir sich sehnt.

Mauerstürmer: Was will sie denn?

Milphidippa: Mit dir sich unterhalten, dich umarmen, an den Busen drücken. Bringst du ihr nicht Hilfe, gibt sie gleich die Seele auf. Auf, mein Achilles, was ich fleh, gewähr es doch, zeig uns dein gütig Herz, du Stadteroberer, du Königswürger!

Mauerstürmer: Heiß sie zu uns herkommen, sag ihr, dass ich alles, was sie wünscht, zu tun bereit bin.

Milphidippa: Nur was billig, tust du jetzt, indem du sie begehrest, die auch dich begehrt.

Mauerstürmer: Beim Pollux! Weib, du weißt nicht, welche Ehr ich deiner Frau erzeig.

Milphidippa: Ich weiß es wohl und will ihrs melden.

Palästrio versucht Milphidippa zu küssen, sie wehrt ab.

Milphidippa: Du hältst mich auf.

Mauerstürmer: Sie soll sich sputen!

Milphidippa: Augenblicklich sind wir da!

Milphidippa geht ins Versteck ab.

Mauerstürmer: Was gibst du mir für einen Rat, Palästrio, bezüglich meines Mädchens? denn auf keinen Fall kann ich die andre früher zu mir nehmen, als die draußen ist.

Palästrio: Sag ihr, es sei die höchste Zeit, nach Haus zu gehen, die Zwillingsschwester und die Mutter wären da, in der Gesellschaft könne sie am besten heim gelangen.

Mauerstürmer: Woher weißt du denn, dass die da sind?

Palästrio: Weil ich mit Augen ihre Schwester hier gesehn.

Mauerstürmer: Kam diese auf Besuch zu ihr?

Palästrio: Ja.

Mauerstürmer: Ist sie fest?

Palästrio: Du willst doch alles haben.

Mauerstürmer: Und was sagte denn die Schwester, wo die Mutter sei?

Palästrio: Sie lieg im Schiff an dickgeschwollnen Augen krank, so sagte mir der Schiffspatron, der hierher sie gebracht.

Mauerstürmer: Und wie ist der? Ein fester Kerl?

Palästrio: Zum Henker doch! Du wärst ein guter Zuchthengst für ne Stuterei, da du den Männern nachstellst wie dem Weibervolk.

Mauerstürmer: Ich geh hinein und sag Philokomasion Bescheid. Du stell unterdessen hier vor dem Haus dich auf die Lauer. Zeigt die Neue sich, so halt sie auf.

Palästrio: Aye aye!

Mauerstürmer geht in H1 ab. Palästrio hatte mitbekommen, dass Milphidippa nicht in H2 sondern ins Versteck abgegangen war. Neugierig schaut er nach, ob sie noch dort ist. Milphidippa tritt aus dem Versteck, hängt sich an Palästrio und geht mit ihm ins Versteck ab.

Szene 14 Pleusicles. Charinus. (Palästrio. Milphidippa.)

Pleusicles und Charinus treten vom Off auf.

Pleusicles: Das Mädchen ist verkauft, es ist dir verloren.

Charinus: O Pleusicles!

Pleusicles: Beim Herkules, bitte, verliere nicht den Mut!

Charinus: Da ist nichts mehr, was ich noch verlieren könnte. Sag mir nun, was es weiter an Schlimmem gibt: Wer ist es, wer hat sie gekauft?

Pleusicles: Ich weiß es nicht. Als ich zum Hafen kam, war sie schon zugesprochen und weggeführt.

Charinus: Ah, weh! Wer hat sie gekauft?

Pleusicles: Ich weiß es wirklich nicht.

Charinus: Das nennst du einem guten Freund einen Dienst erweisen?

Pleusicles: Was willst du? Was soll ich tun?

Charinus: Das gleiche, was du mich tun siehst: Geh zugrunde! Warum hast du nicht gefragt, was für ein Mann es war, der sie kaufte? Wie er aussah? Auf diese Weise hätte man das Mädchen vielleicht noch ausfindig machen können. Weh, ich Unglückseliger!

Pleusicles beruhigt Charinus und geht ins Off ab. Palästrio tritt aus dem Versteck und will ihm hinterher, wird aber von Charinus aufgehalten. Palästrio flüstert dem Charinus was ins Ohr. Charinus geht ins Off ab. Milphidippa tritt aus dem Versteck und zieht Palästrio wieder zurück ins Versteck.

Szene 15 Dorippa. Syra. Lysimachus. Cario. Lucrio.

Dorippa und Syra treten vom Off auf.

Dorippa: Warum gehst du denn nicht schneller?

Syra: Weil – beim Kastor – ich nicht schneller kann. So schwer ist sie, die Last, die ich zu tragen habe.

Dorippa: Welche Last denn?

Syra: Meine vierundachtzig Jahre; auch mein Sklavenstand, dann Mühe, Schweiß und Durst. Auch drückt mich nieder, was ich tragen muss.

Dorippa: Gib irgend etwas her! — Gut so, jetzt geh hinein ins Haus.

Syra: Ich gehe.

Syra geht in H4 ab und tritt kurz darauf von H4 wieder auf.

Syra: Dorippa, o Dorippa!

Dorippa: Was schreist du so, ich bitte dich?

Syra: Im Haus ist irgendeine Frau.

Dorippa: Was? eine Frau?

Syra: Ja, eine Frau – eine Hetäre! Wie klug du warst, dass du nicht auf dem Land bliebst. Der Dümmste merkt sogar, dass sie das Liebchen deines allerliebsten Ehemannes ist.

Dorippa: Beim Kastor, ja, das glaub‘ ich auch.

Lysimachus tritt vom Off auf.

Lysimachus: Der Ehegatte grüßt die Ehefrau!

Dorippa: Wem gehört das Mädchen im Haus?

Lysimachus: Du hast sie schon gesehen?

Dorippa: Das hab‘ ich.

Lysimachus: Und du fragst, wem sie gehört? Wem sie gehört, soll ich dir sagen? Sie gehört – sie – sie –

Dorippa: Aha! Du stockst!

Lysimachus: Du setzt mir zu, als hätt‘ ich etwas verbrochen.

Dorippa: Ich weiß, du bist ganz und gar unschuldig!

Lysimachus: Das kannst du ohne weiteres sagen!

Dorippa: Also rede!

Lysimachus: Sie gehört – du willst, ich soll dir den Namen sagen? Sie gehört – das Mädchen –

Dorippa: Wer ist sie?

Lysimachus: Sie –

Dorippa: Nun?

Lysimachus: Ich bin als ihr Richter eingesetzt.

Dorippa: Als Richter? Ja, ich weiß! Und gerade jetzt hast du sie zu einem amtlichen Termin vorgeladen.

Lysimachus: Genau so ist es! Als Streitobjekt hat man sie mir in Verwahrung gegeben.

Dorippa: Ja, genauso denk ich’s mir!

Lysimachus: Nein, es ist nichts dergleichen, was du dir denkst.

Cario und Lucrio treten vom Off auf.

Cario: Beeil dich, los, ich muss doch diesem alten Neuverliebten die Mahlzeit zubereiten. Doch, bedenk ich’s recht: Für uns wohl kochen wir, und nicht für den, der uns gemietet. Hält ein Liebender in seinen Armen, was er liebt, genügt ihm diese Mahlzeit: die Geliebte anzuschauen, sie zu umarmen, sie zu küssen, süß mit ihr zu plaudern. Darauf kann ich mich verlassen. Heimzu ziehen wir, beladen mit den ganzen Waren da. Hierhin damit! Da ist der Alte ja, der uns gemietet hat.

Lysimachus: Auch das noch!

Cario: Da sind wir.

Lysimachus: Ab, verschwinde!

Cario: Ich soll gehen?

Lysimachus: Pst! So geh doch!

Cario: Gehen soll ich?

Lysimachus: Geh!

Cario: Wollt ihr denn nicht essen?

Lysimachus: Nein, wir sind satt.

Cario: Aber –

Lysimachus: Das ist mein Untergang.

Dorippa: Was nun? Die dich zum Richter eingesetzt haben, die haben wohl auch veranlasst, dass man dir alles das bringen soll?

Cario: Ist das nun dein Liebchen, die, von der du mir vorhin erzählt hast? Dass du so in sie verliebt bist? Vorhin, als du das Essen eingekauft hast.

Lysimachus: Kannst du nicht schweigen?

Cario: Sie ist ganz hübsch gebaut, nur ziemlich alt, beim Hercules!

Lysimachus: Zum Henker mit dir!

Cario: Schlecht ist sie nicht. Im Bett, glaub‘ ich, stellt die sich geschickt an – wohlerfahren.

Lysimachus: Warum nur gehst du nicht? Ich bin nicht der, der dich gemietet hat.

Cario: Was soll das? Natürlich bist du’s, in Person!

Lysimachus: O weh, ich Unglückseliger!

Cario: Denn deine Frau ist auf dem Land, hast du gesagt. Verhasst sei sie dir und ein Drache obendrein.

Lysimachus: Was? Das hätt‘ ich gesagt?

Cario: Beim Herkules, das hast du.

Lysimachus: Frau, Nie hab‘ ich das gesagt, so wahr-

Dorippa: Was? Du leugnest? Was hier zutage kommt, zeigt doch nur zu sehr, wie du mich hassest.

Lysimachus: Nein, das ist nicht wahr!

Cario: Nein, wirklich nicht! Er meinte doch nicht dich! Die Ehefrau, hasst er, wie er sagte, und die ist auf dem Landgut.

Lysimachus: Die, die ist es doch! Was machst du mir solchen Ärger?

Cario: Weil du leugnest, mich zu kennen. Los, gib mir meinen Lohn!

Lysimachus: Komm morgen, du bekommst ihn, aber jetzt geh!

Dorippa: Weh, ich Arme!

Cario: Eine Drachme.

Lysimachus: Du bekommst sie! — Gehst du endlich? Hör auf, mich weiter zu belästigen!

Cario: Leg die eingekauften Speisen dahin, dem Alten vor die Füße. Die Gefäße lass‘ ich nachher, vielleicht morgen holen.

Aus H2 winkt eine Hand Cario und Lucrio zu; sie gehen in H2 ab.

Lysimachus: Vielleicht wundert dich der Koch, warum er herkam und warum er das alles brachte. Ich sage dir, was das zu bedeuten hat.

Dorippa: Mich wundert’s gar nicht mehr, wenn du Abscheuliches, Schändliches verbrichst. Ich aber will auf keinen Fall dulden, derart schändlich verehelicht zu sein. Auch nicht, dass man vor meinen eignen Augen Dirnen in mein Haus schleppt.

Lysimachus: Frau, bitte, du weißt ja gar nicht, worum es sich da wirklich handelt! Nein, ich schwöre dir – bei allem, was mir heilig ist – ich habe mit der nie irgend etwas – — Weh mir! Ich Unglückseliger! Nachbar, dich sollen alle Götter und Göttinnen verderben, samt deinem Liebchen, samt der ganzen Liebelei! — He, Frau! Wenn du auch zornig bist auf mich, sei vernünftig, lass das hier ins Haus schaffen!

Dorippa geht in H4 ab. In den folgenden Szenen steht Syra im Hintergrund herum, während Lysimachus versucht, die Waren des Kochs vom Boden wegzukriegen.

Szene 16 Palästrio. Mauerstürmer. (Milphidippa. Lysimachus. Syra.)

Mauerstürmer tritt von H1 auf. Palästrio schaut aus dem Versteck heraus. Man sieht aber nur seinen Oberkörper. Während des Dialogs bläst Milphidippa ihm einen (was das Publikum natürlich nur an der Reaktion Palästrios wahrnimmt.).

Palästrio: Was tatst du denn so lange drinnen?

Mauerstürmer: Nie noch fühlte ich mich so heiß geliebt, als eben jetzt von diesem Weib.

Palästrio: Wieso?

Mauerstürmer: Was hat sie alles hergeredet! Wie ging alles gar so langsam. Doch zu guter letzt erreichte ich, was ich wollte, gab ihr als Geschenk, was sie verlangte, dich auch hab ich ihr geschenkt.

Palästrio: Auch mich? Wie könnt ich leben ohne dich?

Mauerstürmer: Na ja, nun tröste dich. Ich schenke dir die Freiheit auch. Ich gab mir alle Müh, es durchzusetzen, dass sie ohne dich abzieht, doch sie bestand darauf.

Palästrio: Nun, will ich eben auf die Götter und auf dich vertrauen. So weh mirs tut, von dir, dem besten Herrn, mich loszusagen, ist mir das erfreulich doch, dass wies ein Mann von solcher Schönheit würdig ist, du diese deine Nachbarin errungen hast und ich dazu behilflich war.

Mauerstürmer: Was brauchts noch mehr der Worte? Freiheit schenk ich dir und Geld und Gut, wenn du das durchführst.

Palästrio: Es ist so gut wie durchgeführt.

Mauerstürmer: Ha, welche Lust!

Palästrio: Sie sagt Bescheid, sobald ich komm-

Mauerstürmer: Hä?

Palästrio: Ich sag Bescheid, sobald sie kommt.

Mauerstürmer geht in H1 ab. Milphidippa zieht Palästrio zurück ins Versteck.

Szene 17 Pleusicles. Syra. Lysimachus. Demipho. (Pamphila.)

Pleusicles tritt vom Off auf.

Pleusicles: Ah, bin ich erschöpft! Die ganze Stadt hab‘ ich durchjagt, aber keine Spur von dem Mädchen gefunden. Sieh, die Mutter ist vom Land zurückgekommen: die Syra steht vor dem Haus. He, Syra! Ist die Mutter schon vom Land zurück?

Syra: Wahrhaftig, zum größten Glück für unser ganzes Haus.

Pleusicles: Was ist geschehen?

Syra: Hat dein allerliebster Vater doch ein Liebchen ins Haus gebracht!

Pleusicles: Ein Liebchen? Was-

Syra: Die Mutter hat sie hier im Haus angetroffen, als sie vom Landgut heimkam.

Pleusicles: Wirklich, ich hätte nie geglaubt, dass Vater solche Sachen macht. Ist diese Frau noch im Haus?

Syra: Sie ist noch.

Pleusicles geht in H4 ab. Demipho tritt vom Off auf. Er sieht Lysimachus sich mit den Waren abplagen. Während Syras Monolog streiten die beiden sich lautlos darum, ob die Waren zu Lysimachus oder zu Demipho sollen. Demipho setzt sich durch und sie versuchen gemeinsam das Zeug zu Demipho zu bringen.

Syra: Beim Kastor, unter harter Ordnung
leben doch die Frauen, die bejammernswerten,
unter einer weitaus ungerechteren auch
als die Männer. Treibt ein Mann es nämlich heimlich,
hinterm Rücken seiner Frau, mit einer Dirne,
und die Frau erfährt davon, geschieht ihm nichts.
Wenn ohne Wissen ihres Manns die Frau auch nur
das Haus verlässt, so ist das für den Mann ein Grund,
sie aus der Ehe zu verstoßen. Gäb‘ es ein Recht doch,
gleichermaßen gültig für den Mann wie für die Ehefrau!
Denn wie die Frau, die eine gute Ehefrau ist,
sich mit einem Mann begnügt, was sollte dann der Mann
mit einer Frau nicht ebenso zufrieden sein?
Wahrhaftig, ja, das kann ich euch versichern,
würd‘ auch der Mann bestraft, wenn er es
hinterm Rücken seiner Frau mit einer Dirne treibt,
würd‘ er vertrieben aus der Ehe wie die Frau,
die sich etwas zuschulden kommen ließ: –
Verstoßen wären dann mehr Männer,
als es jetzt verstoß’ne Frauen gibt.

Pleusicles tritt von H4 auf.

Pleusicles: Der Zorn der Mutter ist besänftigt.

Lysimachus: Die Götter sind mir gnädig!

Pleusicles: Dir aber hab‘ ich zu melden: Aus ist’s mit der Liebschaft.

Demipho: Alle Götter sollen dich verderben! Was ist los? Was meinst du damit?

Pleusicles: War es recht, dass du in deinem Alter deinem eignen Sohn, der liebte, die Geliebte entrissen hast, die er mit seinem Geld gekauft hatte?

Demipho: Was sagst du? Sie? Die Geliebte von Charinus? Er sagte mir doch selber, er habe sie als Magd gekauft für seine Mutter.

Lysimachus: Musst du noch reden, du Gerippe? Deinem Alter ziemt es, Gewohnheiten dieser Art endlich zu entsagen. Sich mit so etwas zu beschäftigen, ist doch wohl eher Jünglingssache!

Demipho: Wirklich, hätt‘ ich gewusst, dass er sie liebt, hätt‘ er es nur durch ein Scherzwort angedeutet, niemals hätt‘ ich sie dem Liebenden weggenommen.

Lysimachus: Bitt‘ ihn, dass er dir deine Missetaten und dein jugendliches Alter verzeiht.

Demipho: Ha! Komm nur stolz daher! Ich hoffe, es kommt die Zeit, da ich dir das mit gleicher Münze zurückzahlen kann.

Lysimachus: Derlei Tätigkeiten hab‘ ich längst entsagt.

Demipho: Auch ich von jetzt an.

Pleusicles, Syra und Lysimachus gehen in H4 ab. Pamphila tritt vom Off auf. Sie schimpft lautlos über Demipho und die Waren. Demipho muss die Waren alleine in H3 tragen. Pamphila geht auch in H3 ab.

Szene 18 Palästrio. Mauerstürmer. Akroteleution. Milphidippa.

Akroteleution tritt von H2 auf. Palästrio schaut aus dem Versteck und gibt ein Signal an den Musiker. Musik. Mauerstürmer tritt von H1 auf. Akroteleution und Mauerstürmer tanzen, Palästrio und Milphidippa könnten dazu einen Hintergrundchor bilden. Musik aus. Milphidippa und Palästrio kommen aus dem Versteck.

Akroteleution: Ich wünsch mit dir mein ganzes Leben hinzubringen.

Mauerstürmer: Kann ich denn zu dir? Du bist ja Gattin, und da ist der Mann zu fürchten.

Akroteleution: Deinetwegen trieb ich meinen Mann ja von mir.

Mauerstürmer: Wie? Wie war das möglich?

Akroteleution: Dieses Haus gehört als Heiratsgut mir an.

Mauerstürmer: So, wirklich?

Akroteleution: Ja, beim Pollux!

Mauerstürmer: So geh hinein, ich folge gleich.

Milphidippa: Lass nur nicht lange auf dich warten, quäl ihr nicht das Herz dadurch ab.

Mauerstürmer: Nein, gewiss nicht.

Akroteleution und Milphidippa gehen in H2 ab.

Szene 19 Palästrio. Mauerstürmer. Charinus. Pleusicles.

Charinus tritt vom Off auf, als Seemann verkleidet.

Mauerstürmer: Ei, was seh ich?

Palästrio: Was denn?

Mauerstürmer: Kommt nicht dort jemand in Seemannstracht?

Palästrio: Der will gewiss zu uns. Es ist der Schiffspatron.

Mauerstürmer: Ich denke wohl, er will Philokomasion mit sich nehmen.

Palästrio: Sicherlich.

Charinus: He! Ist niemand da?

Palästrio: Wie, junger Mann, was willst, was klopfst du?

Charinus: Philokomasion such ich hier. Ihre Mutter schickt mich. Wenn sie gehn will, soll sie gehen, es wartet alles auf sie, und wir möchten gern die Anker lichten.

Mauerstürmer: Längst ist alles fertig.

Palästrio geht in H1 ab. Pleusicles tritt von H4 auf. Charinus und er tauschen während der folgenden Replik Mauerstürmers die Kleider. Charinus geht in H3 ab.

Mauerstürmer: He, Palästrio! Dass sie Gold, Schmuck, Kleider, und was sonst von Wert ist, ja auch mitnimmt. Alles, was ich ihr geschenkt, liegt schon beisammen. Ich bitte, spute dich.

Palästrio: Gleich.

Mauerstürmer: Er wird euch nicht aufhalten-

Stummes Spiel zwischen Pleusicles und Mauerstürmer; die Augenklappe ist am falschen Auge und ähnliches…

Szene 20 Palästrio. Mauerstürmer. Pleusicles. Philokomasion. Milphidippa. Cario. Lucrio. Callicles.

Philokomasion und Palästrio treten von H1 auf.

Palästrio: Hörst du denn heute gar nicht auf zu weinen?

Philokomasion: Soll ich denn nicht weinen? Wo ich meine schönste Zeit verlebte, muss ich scheiden.

Palästrio: Siehst du dort den Mann, den Mutter dir und Schwester hierher sandten?

Philokomasion: Ja.

Pleusicles: Gegrüßt sei, Philokomasion.

Philokomasion: Du gleichfalls.

Pleusicles: Deine Mutter und Schwester lassen dich schön grüßen.

Philokomasion: Mög es beiden stets nach Wunsch ergehn.

Pleusicles: Du möchtest kommen, bitten sie, da jetzt der Wind zur Abfahrt günstig ist. Die Mutter wäre selbst mit mir gekommen, wären ihre Augen nur gesund.

Philokomasion: Ich komm, obgleich ich nur sehr widerwillig geh, allein die Kindespflicht verlangts.

Pleusicles. Ein kluges Wort.

Philokomasion. Es tut mir weh, dass ich von einem solchen Mann mich trennen soll.

Palästrio: Sei getrost! Ich fühle selbst, wie weh auch mir das tut. Es ist auch gar kein Wunder, dass du gern hier warst, Philokomasion. Dieses Manns Schönheit und sein Benehmen, seine Tapferkeit hat mir das Herz gefesselt. Ich bin nur ein Knecht, doch wenn ich ihn ansehe, muss ich weinen, weil ich scheiden soll.

Philokomasion: Das eine nur – ich bitte dich – Gestatte mir, dich, eh ich fort muss, noch einmal ans Herz zu drücken.

Mauerstürmer: Gerne.

Philokomasion umarmt Mauerstürmer und tritt ihm dabei zwischen die Beine. Dann fingiert sie eine Ohnmacht. Auf ein Zeichen Palästrios fängt Pleusicles sie auf. Sie küssen sich, während Mauerstürmer seinen Schmerz zu verbergen sucht. Dann erwischt er die beiden.

Palästrio: Ein schlimmer Fall von Ohnmacht.

Pleusicles: Ich wollte nur probieren, ob sie Atem schöpft, ob nicht.

Mauerstürmer: Das hätte mit dem Ohr geschehen sollen.

Pleusicles: Gefällts dir besser, lass ich beide gern zurück.

Mauerstürmer: Nein, nein, behalt sie!

Palästrio: Ach, ich Armer!

Mauerstürmer: Nun, nun, Palästrio, fasse dich!

Palästrio: Ich kann nicht, ich muss weinen, weil ich von dir soll.

Mauerstürmer: Trags mit Geduld.

Palästrio: So lebe wohl!

Mauerstürmer: Auch du leb wohl!

Palästrio: Nun geht, ich folg euch auf dem Fuß.

Philokomasion und Pleusicles gehen in H4 ab, während Palästrio im Folgenden Mauerstürmer ablenkt. Milphidippa tritt von H2 auf und geht ins Versteck ab.

Palästrio: Ob du gleich von jeher anderen mehr treu, als mir, zutrautest, sag ich dennoch dir den wärmsten Dank für alles. Gings nach meinem Sinn, so wollt ich lieber Sklave bei dir bleiben, als der Freigelassne eines andern heißen.

Mauerstürmer. Sei nur guten Muts! Zeig als wackern Mann dich.

Palästrio: Ach, ich kann nicht mehr! verloren hab ich alle Lebenslust!

Mauerstürmer: Geh, folge ihnen, zögre länger nicht!

Palästrio: Leb wohl!

Mauerstürmer: Auch du leb wohl!

Palästrio will Richtung H4, Milphidippa tritt aus dem Versteck und zieht ihn in dieses hinein.

Mauerstürmer: Bis diesen Tag hielt ich den Burschen stets für einen Galgenstrick. Nun find ich, dass er redlich war. Bedenk ichs recht, so war es Dummheit, dass ich ihn ließ gehen. Doch jetzt hinein zu meinem Liebchen.

Mauerstürmer geht in H2 ab. Kurz darauf treten Callicles, Cario und Lucrio mit Mauerstürmer von H2 auf.

Callicles. Hierher mit ihm! Und geht er nicht gutwillig mit, so braucht Gewalt!

Mauerstürmer: Callicles, ich bitt, ich fleh!

Callicles: Umsonst ist alles Flehn! Du, Cario, sieh doch nach, ob auch dein Messer gut geschliffen ist!

Cario: Schon lange hat es Lust verspürt, den Wanst herauszuschneiden diesem geilen Strick, dass ihm die Därme schlottern.

Callicles: Wie kamst du zu der Frechheit, eines andern Frau unzüchtig dich zu nahn, Schandbube?

Mauerstürmer: Stehen mir die Götter bei! Man trug sich mir von selber an.

Callicles: Er lügt! Schlag zu!

Mauerstürmer: Halt! Höre doch zuvor mich an!

Callicles: So sprich!

Mauerstürmer: Gebeten hat man mich hierher zu dir.

Callicles: Und warum nahmst dus an?

Cario: Soll ich jetzt zuschneiden?

Callicles: Wie du willst.

Mauerstürmer: Beim Hercules, ich glaubt, es sei ne Witwe, denn so sagte mir das Mädchen, das die Kupplerin gemacht.

Cario, Lucrio, Callicles und Mauerstürmer gehen in H1 ab.

Schlussbild.

Mauerstürmer. Brockenschnapper. Palästrio. Milphidippa. Callicles. Akroteleution. Pleusicles. Philokomasion. Charinus. Pasicompsa.

Mauerstürmer kommt mit einem Reisesack aus H1 und geht langsam ins Off ab. Brockenschnapper folgt ihm.

Währenddessen treten Callicles und Akroteleution von H2, Milphidippa und Palästrio aus dem Versteck, Pleusicles und Philokomasion aus H4 und Charinus und Pasicompsa aus H3.

Callicles wirft Palästrio einen Schlüssel zu. Palästrio und Milphidippa stellen sich vor H1. Die vier Paare winken Mauerstürmer nach, aber es ist gleichzeitig ein Abschiedwinken für das Publikum. Ende.