ERSTER AKT
1.
Else Krummholz macht sauber, dann ab. Aus dem Off ein lauter lang anhaltender Schrei.
2.
Horst Krummholz hinter einem Ladentisch. Überall Antiquitäten. Man hört eine Ladenklingel. Paul Habermann tritt auf.
Horst: Welch eine Ehre. der Herr Habermann.
Paul: Guten Tag, Herr Krummholz.
Horst: Was kann ich heute Gutes für Sie tun, Herr Habermann?
Paul: Für mich nichts. Meine Chefin hat morgen Geburtstag.
Horst: Ich verstehe. Da wollen wir etwas Apartes für die Frau Chefin aussuchen. Schauen Sie sich nur um.
Paul geht herum und nimmt verschiedene Gegenstände in die Hand, legt sie aber jedesmal wieder zurück. Schließlich entdeckt er ein Tablett, auf dem ein Kaffeeservice steht. Wie ein Kellner hebt er das Tablett mit einer Hand hoch und betrachtet es.
Horst: Ein schönes Service, nicht wahr?
Paul: Das nehme ich.
Horst: Aber billig ist es nicht.
Paul schielt unter das Tablett, um den Preis abzulesen. Dabei fällt das Tablett herunter und das Geschirr geht zu Bruch.
Paul: Aber nicht als Geburtstagsgeschenk. Haben Sie nicht etwas Besonderes auf Lager? Ich kann meiner Chefin unmöglich etwas schenken, was ich- was weiß ich meiner Frau schenken würde.
Horst: Sie haben Glück, Herr Habermann. Vor einigen Tagen ist etwas aus dem fernen Afrika eingetroffen, was man in der Tat etwas Besonderes nennen kann. – Else, schiebst du mal bitte unser Schmuckstück in die gute Stube?
Else Krummholz tritt auf, ein Wägelchen vor sich herschiebend, auf dem die verhüllte Statue steht.
Else: Guten Tag, Herr Habermann. Haben Sie wegen der Stelle angefragt?
Paul: Hab ich, Frau Krummholz. Sie fangen morgen an. Ihre erste Schicht geht von einundzwanzig bis ein Uhr.
Else: Ich danke Ihnen, Herr Habermann. So ein Nebenverdienst ist uns sehr wichtig im Moment. Das Geschäft läuft nicht mehr so gut wie ehedem.
Horst: Wenn unser Herr Habermann nicht wäre mit seiner Leidenschaft für Antiquitäten. Sie nehmen unser Schmuckstück aus Afrika, nicht wahr? Die Frau Chefin wird eine Freunde daran haben.
3.
Überall Antiquitäten, unter ihnen das Wägelchen mit der verhüllten Statue. Dorothea Habermann tritt auf, barfuß und im Negligee. Sie läuft nervös zwischen den Antiquitäten herum, schaut aus dem Fenster, läuft weiter herum. Nach einer Weile Auftritt Hannes Haferkorn. Er schleicht sich an Dorothea heran, stößt aber gegen einen scheppernden Gegenstand. Dorothea erschrickt und dreht sich um.
Doro: Hannes- Du Trottel, du machst einen Krach, dass selbst so eine Schlafmütze wie mein Paul aufwachen muss.
Hannes: Tschuldigung.
Doro: Und warum kommst du heute so spät? Es ist fast Mitternacht.
Hannes: Ich musste noch einen Tatort aufsuchen. Doppelmord. Ziemlich eklige Sache.
Doro drückt ihren Mund auf seinen. Hannes geht einen Schritt zurück und stößt wieder gegen einen scheppernden Gegenstand.
Doro: Pass doch auf.
Hannes: Hier liegt aber auch überall etwas herum.
Doro: Alter Krempel. Meines Mannes wahre Leidenschaft. Die ganze Wohnung ist voll bis obenhin. Man hat nicht einmal Platz, sich außerhalb des Bettes horizontal zu lieben.
Hannes: Machen wirs halt wieder im Stehen. Ich muss sowieso gleich wieder weg. Zum Tatort zurück.
Doro: Zu dem Doppelmord?
Hannes: Genau. Ziemlich eklige Sache.
Doro zieht ihr Negligee hoch. Sie fangen an sich im Stehen zu lieben. Die Statue, die hinter Doro steht, bewegt sich unter der Hülle. Hannes sieht es und hält inne.
Doro: Was ist denn nun schon wieder?
Hannes: Da hat sich was bewegt.
Doro: Wo hat sich was bewegt?
Hannes: Hinter dir.
Doro: Sag mal, spinnst du jetzt vollkommen? Hörst mittendrin auf, nur um mich zu necken. Du hast sie wohl nicht mehr alle, du-
Hannes: Ich muss los, Doro. Bis morgen. Oder vielmehr bis später.
Hannes, nachdem er einen Blick auf seine Uhr geworfen hat, geht ab.
Doro: Scheißbulle.
4.
Paul Habermann, Alfons Schmierling und Lisa Vollmeyer sitzen an Schreibtischen. Paul und Alfons bearbeiten Akten, Lisa lackiert sich die Fingernägel. Man hört einen gellenden Schrei. Die Männer arbeiten in Ruhe weiter. Lisa lässt den Nagellack verschwinden und fängt an im Einfingersuchsystem auf ihrer Schreibmaschine zu tippen. Auftritt Juliane Wild. Die Männer singen ein Geburtstagsständchen, Lisa setzt später mit ein.
Juliane: Trotzdem. Wer hat dieses Ungetüm in mein Büro gestellt?
Paul: Unser Geschenk, Frau Wild. Alles Gute.
Alfons: Sein Geschenk. Ich dachte mir, etwas Kleineres wird Sie mehr erfreuen.
Alfons holt ein winziges Päckchen aus der Jackentasche und überreicht es ihr.
Juliane: Später, Herr Schmierling, später. Erst verschwindet dieses Monstrum aus meinem Büro.
Paul: Alfons, du abtrünniger Arschkriecher. es war ausgemacht, dass wir ihr zusammen etwas schenken.
Alfons: Aber kein Ungetüm. Hätte sie sich darüber gefreut-
Paul und Alfons ab. Lisa tippt weiter, Juliane steht hinter ihr und mustert sie.
Juliane: Frau Lisa Vollmeyer-
Lisa: Chefin?
Juliane: Die Pumps und der Minirock mögen ja noch hingehen, aber ihr Dekollete dürfte doch ein wenig hochgeschlossener sein, um die männlichen Angestellten in diesem Büro nicht unnötig von der Arbeit abzulenken.
Lisa: Ach, Frau Wild, die Männer haben sich schon dran gewöhnt.
Juliane: Trotzdem. Ich will nicht, dass man von meiner Abteilung sagt, die Sekretärinnen entsprächen dem Klischee.
Lisa: Dumm bin ich nicht.
Juliane: Aber blond. Färben Sie sich wenigstens das Haar.
Lisa: Aber das ist doch gefärbt.
Paul und Alfons, das Wägelchen mit der verhüllten und mit Geschenkband versehenen Statue. Alfons holt sein Päckchen hervor und will es Juliane überreichen. Diese, nun von dem Paket auf dem Wägelchen fasziniert, ignoriert ihn und wendet sich Paul zu.
Juliane: Von Ihnen, Herr Habermann?
Alfons: Von uns.
Alfons lässt sein Päckchen in der Jacke verschwinden. Juliane zieht die Geschenkbandschleife auf, das Geschenkband löst sich im ganzen von der Statue.
Paul: Und nun die feierliche Enthüllung.
Paul drückt Lisa ein Ende des Geschenkbandes in die Hand. Alfons versteht, nimmt das andere Ende und stellt sich Lisa gegenüber, so dass das Band sich strafft. Paul drückt Juliane eine Schere in die Hand und stellt sich neben die Statue. Juliane schneidet das Band durch. Paul zieht einen feierlichen Tusch imitierend die Hülle von der Statue. Lisa und Alfons applaudieren. Als Juliane wahrnimmt, dass es sich bei dem Geschenk um die lebensgroße Statue einer mit einem Leopardenfell-Bikini bekleideten schwarzen Frau handelt, ist sie entsetzt. Der Applaus bricht jäh ab, eine peinliche Stille entsteht. Alfons holt sein Päckchen wieder hervor.
Juliane: Das ist die größte Geschmacklosigkeit, die ich in meinem Leben erlebt habe.
Paul: Ich habe selber nicht gewusst, was unter der Hülle-
Juliane: Mir, einer Frau, so etwas zu schenken. Schämen Sie sich.
Lisa: Der Bikini ist scharf- Verzeihung.
Juliane: Dieses Objekt wird morgen unverzüglich aus dem Haus geschafft, und dann fällt kein Wort mehr darüber, verstanden?
Paul & Alfons: Verstanden.
Juliane: Und nun gehen Sie bitte wieder an die Arbeit.
5.
Die drei Schreibtische. Im Hintergrund das Wägelchen mit der verhüllten Statue. Im Vordergrund die Leiche von Else Krummholz. Hannes Haferkorn zieht den Umriss der Leiche mit Kreide nach. Moritz Blaulich macht Fotos vom Tatort. Herbert Eck untersucht das Büro nach Spuren. Der Kommissar verhört Juliane, Paul, Alfons und Lisa.
Kommissar: Sie sind die Chefin dieser Abteilung?
Juliane: Ja.
Kommissar: Ihr Name?
Juliane: Juliane Wild.
Kommissar: Kennen Sie das Opfer?
Juliane: Eine neue Angestellte. Sie hat erst gestern bei uns angefangen. Als Reinigungskraft.
Paul: Else Krummholz. Ihr Mann, Horst Krummholz, besitzt das Antiquitätengeschäft hier in der Straße.
Kommissar: Soso. Sie kennen die Frau wohl näher?
Paul: Ich bin Stammkunde bei ihrem Mann. Ich habe ihr die Arbeit vermittelt.
Kommissar: Das Geschäft ihres Mannes läuft wohl nicht mehr so gut?
Paul: Scheint so.
Kommissar: Hatte ihr Mann irgendwelche Feinde?
Paul: Wie meinen Sie das?
Kommissar: Wurde er von irgendjemandem erpresst? Schutzgeld und so weiter.
Paul: Woher soll ich das wissen?
Herbert hat in Lisas Schreibtisch eine Torte gefunden.
Herbert: Chef, sehen Sie mal.
Kommissar: Sieht aus wie eine Torte.
Lisa: Ach, die habe ich ganz vergessen. Die ist für Sie, Frau Wild. Alles Gute.
Kommissar: Geburtstag gehabt?
Juliane: Gestern.
Kommissar: Alles Gute.
Lisa: Herr Kommissar, gestern war die Torte aber noch vollständig.
Kommissar: Blaulich, halten Sie fest. Opfer beziehungsweise Täter Freund von Schwarzwälder Kirschtorte. Eck, wir nehmen das zur Analyse mit.
Herbert holt einen Klarsichtbeutel hervor, probiert von der Torte und will sie in den Beutel stecken. Hannes nimmt sich vorher noch ein großes Stück von der Torte.
Kommissar: Ihr Name?
Paul: Habermann. Paul Habermann.
Hannes verschluckt sich, wie er den Namen hört und spuckt Herbert Krümel ins Gesicht.
Kommissar: Das wäre vorläufig alles. Eck, wir nehmen das zur Analyse mit.
Der Kommissar zeigt auf die Leiche. Herbert hebt sie sich auf die Schulter.
Kommissar: Zur weiteren Vernehmung kommen Sie bitte im Laufe des Tages einzeln und gesondert aufs Revier. – Haferkorn, wir gehen. – Blaulich-
Moritz, der dazu übergegangen war, Fotos von Lisa zu schießen, hält inne und folgt den anderen Herren von der Polizei.
6.
Hannes mit einem Becher Kaffee und der Kommissar. Sie gehen, während sie sprechen und später ab.
Kommissar: Was hat die Analyse ergeben?
Hannes: Schwarzwälder Kirsch. Sonst nichts.
Kommissar: Fingerabdrücke auf der Leiche?
Hannes: Keine. Aber Würgespuren am Hals. Der Täter muss ziemlich fest zugedrückt haben. Mit bloßen Händen.
Kommissar: Mit behandschuhten Händen. Erdrosselt also.
Hannes: Haben die Vernehmungen etwas gebracht?
Kommissar: Nichts. Der Antiquitätenhändler, ihr Mann?
Hannes: Keine Anzeichen dafür, dass er sie loswerden wollte, falls du das meinst.
Kommissar: Wir müssen mehr Anhaltspunkte für ein Motiv finden. Blaulich soll sich in der Firma umsehen. Du beschattest diesen Habermann.
Hannes verschluckt sich, wie er den Namen hört und spuckt Kaffee aus.
Hannes: Warum gerade den?
Kommissar: Er war bei den Vernehmungen besonders hilfsbereit. Das ist verdächtig. Sprich mal mit seiner Frau.
Hannes: Mit seiner Frau?
Kommissar: Vielleicht weiß die etwas, was er nicht weiß.
7.
Überall Antiquitäten, unter ihnen das Wägelchen mit der verhüllten Statue. Ein Bett, in dem Paul liegt und schläft. Man hört eine Uhr zwölf schlagen. Die Statue bewegt sich unter der Hülle, streift sie ab und steigt von dem Wägelchen herunter. Sie setzt sich auf das Bett, betrachtet Paul und fängt an ihn zu streicheln. Paul wacht auf. Er genießt die Streicheleinheiten bis er erkennt, wer neben ihm auf dem Bett sitzt. Er will schreien, aber die Statue drückt schnell ihren Mund auf seinen.
Statue: Keine Angst. Du träumst nur.
Paul: Ach so.
Die Statue fängt an seinen Schlafanzug auszuziehen.
Paul: Da fällt mir ein, ich bin verheiratet.
Statue: Das ist alles nur ein Traum.
Paul: Nicht einmal im Traum denke ich daran, Dorothea zu betrügen.
Statue: Dabei betrügt sie dich. Mit dem Polizeiinspektor.
Paul: Warum mit dem Polizeiinspektor? Die Mordgeschichte scheint sich auf meine auszuwirken.
Statue: Liebe mich. Morgen früh wird alles wieder so sein, als ob es nie geschehen wäre.
Die Statue zieht ihr Bikini-Oberteil aus.
Paul: Da ist was dran.
Paul zieht die Bettdecke über die Statue und sich. Sie lieben sich unter der Decke.
8.
Paul liegt im Bett und schläft, neben ihm die Statue, erstarrt. Auftritt Doro im Negligee und barfuß. Sie schleicht sich auf Zehenspitzen zum Bett, legt sich hinein, bekommt zufällig die Brüste der Statue zu fassen und schreit auf. Paul erwacht.
Doro: Paul, wie kommt dieses Ding in unser Bett?
Paul: Ich weiß auch nicht.
Doro: Ist das ein neues Stück aus deiner Sammlung?
Paul: Ja.
Doro: Jetzt nimmst du schon diesen Krempel mit ins Bett. Du bist ja pervers. Betrügst mich mit einer Statue.
Paul: Und du mich mit dem Polizeiinspektor.
Paul wundert sich selbst über das was er gesagt hat. Doro erschrickt und holt tief Luft.
Paul: Das hab ich geträumt heute Nacht.
Doro: So? Und was hast du sonst noch geträumt?
Paul: Nichts besonderes.
Doro: So? Ich verstehe.
9.
Hannes mit Handy. Während er telefoniert, läuft er auf und ab.
Hannes: Was heißt, er hat irgendwelche Andeutungen gemacht? Weiß ers oder weiß ers nicht? – Was heißt du weißt es nicht? – Hab ich richtig gehört? Er geht mit Statuen ins Bett? Pass auf, ob er nicht mit lebendigen Frauen ins Bett geht, dann können wir ihn festnageln. – wer weiß, wer weiß. – Ich dich auch. Bis heute Nacht.
Hannes schaltet das Handy aus und steckt es ein.
Hannes: Wer Statuen bumst, bringt auch alte Frauen um.
10.
Die drei Schreibtische. Hinter einem von ihnen lieben sich Moritz und Lisa. Auftritt Juliane. Sie wartet eine weile, dann räuspert sie sich laut.
Juliane: Frau Lisa Vollmeyer, was machen Sie hier noch zu so später Stunde?
Lisa: Überstunden.
Juliane: Und der Herr Polizeibeamter ebenfalls, nehme ich an?
Moritz: Guten Abend.
Juliane gibt Moritz mit Zeichen zu verstehen, dass sein Hosenladen offen ist. Nach einer Weile versteht Moritz was sie meint und macht ihn zu.
Juliane: Frau Lisa Vollmeyer-
Lisa: Ich weiß, was Sie sagen wollen. Ich entspreche dem Klischee.
Juliane: Das auch.
Lisa: Aber Moritz ist Polizeibeamter. Klischee wäre es, wenn ich mit meinem Vorgesetzten ein Verhältnis- Verzeihung.
Juliane: Ich habe Ihnen neulich einen Brief anvertraut, den Sie zur Post bringen sollten. Erinnern Sie sich?
Lisa: Sicher.
Juliane: Er ist nicht angekommen, wo er ankommen sollte. Haben Sie ihn zur Post gebracht?
Lisa: Sicher. Das heißt, ich habe ihn Herrn Habermann gegeben. Er sah den Brief auf meinem Tisch liegen, und da er sagte, er käme sowieso an der Post vorbei-
Juliane: Interessant. Sehr interessant.
11.
Zwei Schreibtische. Der Kommissar, Moritz und Hannes. Letzterer mit Becher Kaffee.
Kommissar:Und sie wollte nichts über den Inhalt des Briefes sagen?
Moritz: Streng geheim. Das war alles.
Kommissar: Sehr verdächtig. Dieser Brief wäre ein Anhaltspunkt für ein Motiv. Und das Motiv führt zum Täter. Aber wie finden wir heraus, was in dem Brief steht?
Hannes: Indem wir den Brief in die Hände bekommen.
Kommissar: Wie stellst du dir das vor?
Hannes: Nun, wenn Habermann den Brief an sich genommen hat und dieser nicht den Empfänger erreicht hat, dann wird ihn Habermann noch haben. Welches Interesse hat Habermann, diesen scheinbar sehr bedeutungsschwangeren Brief zu entwenden? Hängt der Brief mit dem Mord an Else Krummholz zusammen? Ist Paul Habermann am Ende ihr- ?
Kommissar: Haferkorn, bitte. Bleiben wir zunächst einmal bei den Tatsachen. Welche Bedeutung der Brief hat, wissen wir erst, wenn wir ihn gelesen haben. Die Frage ist jetzt, wie wir an ihn herankommen.
Moritz: Ganz einfach. Hausdurchsuchung bei Habermanns.
Hannes: Aber nicht offiziell. Wenn er merkt, dass wir ihn im Verdacht haben, entwischt er uns. Die Sache muss heimlich über die Bühne gehen.
Kommissar: Wie stellst du dir das vor? Soll einer bei ihm zum Fenster hineinsteigen?
Hannes: Warum nicht? Lasst mich nur machen.
12.
Paul und Doro in feiner Abendtoilette. Sie gehen, während sie sprechen, und dann ab.
Paul: Und die Karten lagen lose im Briefkasten?
Doro: Ja. Wer mag uns diese Überraschung bereitet haben? Vielleicht ein Freund von dir?
Paul: Eher einer von deinen. Es sind schließlich Karten für die Oper. Und ich hasse Opern.
Doro: Aber Paul. Was hast du gegen Opern?
Paul: Entweder stehen die Sänger nur herum, weil sie nicht singen können, wenn sie sich groß bewegen, dann ist das Schauspiel schlecht. Oder die Sänger bewegen sich so sehr, dass sie nicht mehr richtig singen können, dann ist die Musik schlecht. Dorothea-
Doro: Was ist?
Paul: Kann es nicht sein, dass irgendwelche Einbrecher uns die Karten geschenkt haben, um heute Abend in Ruhe-
Doro: Du musst immer das Schlimmste denken. Wenn du keine Lust hast, in die Oper zu gehen, warum bist du überhaupt mitgegangen?
Paul: Schon gut. Ich will dir den Abend nicht verderben.
Doro: Danke. Und jetzt lass uns weitergehen. Wir kommen sonst noch zu spät.